Die digitale Selbstvermessung ist eine neue Form der Selbstthematisierung an der Schnittstelle von Lebensführung, Technologie und digitalem Kapitalismus. Damit ist sie ein Barometer für die Denk- und Kontrollformen zeitgenössischer Technowissenschaftskultur. Eryk Noji untersucht die Frage, wie Selbstvermesser*innen ihre Apps und Geräte im Alltag situieren. Mit Hilfe der Selbstvermessung regulieren Nutzer*innen ihren Alltag flexibel im Sinne kybernetischer Kontrolle. Diese Kybernetisierung des Selbst knüpft die Aussicht auf individuelle Autonomie an die Technisierung von Feedback und wird von Noji in ihren Ambivalenzen diskutiert.
Cuprins
Einleitung.- Digitale Selbstvermessung zwischen Heteronomie und Autonomie.- Kybernetisierung der Gesellschaft.- Taxonomien des Selbst in der Netzwerkwelt.- Selbstvermessung in der Netzwerkwelt.- Kybernetisierung des Selbst
Despre autor
Eryk Noji ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrgebiet
Soziologische Gegenwartsdiagnosen an der Fern Universität in Hagen und Koordinator der interdisziplinären Forschungsgruppe
Figurationen von Unsicherheit. Zuvor hat er im DFG-geförderten Forschungsprojekt
Taxonomien des Selbst. Zur Genese und Verbreitung kalkulativer Praktiken der Selbstinspektion zur Selbstvermessung geforscht.