Thema des Bandes ist sprachliche Gewalt in ihren verschiedenen Ausprägungen – von der Unhöflichkeit, über subtile Formen der sprachlichen Entwertung und Herabsetzung bis hin zu Diskriminierung und Hate Speech. Die Beiträge untersuchen die sprachlichen, argumentativen und diskursiven Formen der invektiven Kommunikation und nehmen auch deren gesellschaftliche Effekte in den Blick: die Abwertung von Autoritäten, die Pluralisierung von Wahrheit, die Radikalisierung von Diskursen. Dabei werden die beschriebenen Phänomene nicht als sprachkritisch zu behandelnder Sonderfall, sondern als allgegenwärtige Modi der Kommunikation betrachtet. Die Beiträge ergeben so ein facettenreiches Bild davon, welche Funktionen herabwürdigendes Sprechen in unserer gegenwärtigen Gesellschaft hat.
Cuprins
I Formen.- Invektivität: Ein neues Paradigma der Kulturwissenschaften.- Unhöflichkeit: indirekte Formen sprachlicher Aggression.- Argument und Aggression.- Pejorative Metaphern.- Wortspiel und Herabsetzung.- Narrative Legitimation invektiven Sprechens.- II Effekte.- Die Angst nach dem Terror: Emotionen nach der kollektiven Herabsetzung.- Negative Emotionen nach Aggressionen in deutschen und polnischen Online-Kommentaren.- Herabsetzung und Radikalisierung.- Ideologievorwurf als Entwertungsressource.- Wahrheitsoperationen bei ‘alternativen Fakten’: Verschwörungstheorien als Ergebnis der Pejorisierung von Autoritäten.- Pluralisierung als Entwertung von Wahrheit im ‘Informationskrieg’
Despre autor
Fabian Klinker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik, Professur für Angewandte Linguistik der TU Dresden.
Joachim Scharloth ist Professor für German Studies an der Waseda Universität in Tokyo und Mitglied der Konzeptgruppe des Sonderforschungsbereichs „Invektivität.
Joanna Szczęk, Dr. habil., ist Vertretungsprofessorin für Germanistik am Institut für Germanistik der Universität Wrocław.