Selbstorganisiertes Lernen ist eine Unterrichtsmethode, die mehr und mehr an Popularität gewinnt. Aber was verbirgt sich eigentlich dahinter?
Seit fast zwei Jahren arbeitet die Klasse 4a, deren Lernprodukt Gegenstand dieses Berichts ist, nach der Methode des selbstorganisierten Lernens. Eines der Merkmale dieser Lernvariante ist der Verzicht auf Arbeitsblätter. Es geht, nach Maßgabe des Kerncurriculums, oft um selbstbestimmte Lerninhalte. Zur Entwicklung persönlicher Strukturen lernen die Schüler die Planung, Gestaltung, Präsentation und Bewertung von Unterrichtsinhalten. So bauen sie eine Beziehung zu ihren Projekten auf, können sich besser mit der Materie identifizieren und erkennen den Wert und Mehrwert ihrer Arbeit. Das führt zu einer inneren Befriedigung, löst Blockaden vor unbekannten Arbeitsbelastungen und baut Ängste vor scheinbaren Leistungshürden ab. Oft merken die Schüler gar nicht, wie viel sie eigentlich gelernt haben.
Die Recherche von Maiko Kahler zeigt, dass die letzten Untersuchungen bezüglich des Mediums „Arbeitsblatt“ nahezu 20 Jahre zurückliegen. Das verwundert vor allem deshalb, weil Arbeitsblätter aus dem Unterrichtsgeschehen inzwischen kaum wegzudenken sind. Sie werden oft unreflektiert und wie selbstverständlich im Unterricht eingesetzt. Fragwürdig ist diese Praxis besonders deshalb, weil es keine aktuellen Untersuchungen zum Nutzen des Mediums „Arbeitsblatt“ gibt.
Borris Pfeiffer kommentiert auf einfühlsame Weise das entstandene Schüler-Projekt „E.T.E.K.“ und weist dabei auf die Besonderheiten hin, für die es sich lohnt, anders zu arbeiten.
Das Anliegen Falko Peschels ist die Eigenverantwortung der Schüler zu stärken. Der Verzicht auf den Einsatz von Arbeitsblättern spielt auch hierbei eine wichtige Rolle. Einfache Beispiele zeigen, wie Schule unter den gegebenen Voraussetzungen verändert werden kann und welche Chancen das selbstorganisierte Lernen bietet.
Despre autor
Boris Pfeiffer war nach dem Abitur (1983 in Berlin) als Buchhändler und Antiquar tätig, hat ab 1986 an der TU-Berlin studiert (Landschaftsplanung und Linguistik), und wurde nach verschiedenen Auslandsaufenthalten 1990 Statist an der Freien Volksbühne (Berlin). Es folgten bis heute viele weitere, zum Teil mit Preisen ausgezeichnete, Arbeiten im Kinder- und Jugendtheaterbereich.
1998-2000 war er u.a. im Rahmen verschiedener Produktionen Aufnahmeleiter beim ZDF. Ab 2002 war er verstärkt für die ARD und das ZDF (Tierarzt Dr. Engel; Tatort-Folgen Kommissar Bienzle) tätig. In den letzten vier Jahren arbeitete er hauptsächlich fürs Theater und brachte diverse Kinderbücher heraus, so mehrere Folgen von ‘Die drei ??? Kids’ und die ‘Kira und Buttermilch’- Bände.