Hans Kilian trug in einer »Gesellschaft im Umbruch« zur Modernisierung einer interdisziplinären Psychoanalyse und Sozialpsychologie bei. Mit seinen originellen und umsichtigen, historisch interessierten Arbeiten regte er zur zeitdiagnostischen Reflexion der soziokulturellen Praxis an und entwickelte eine sozial- und kulturwissenschaftliche Psychoanalyse, die den Menschen konsequent in seiner Geschichtlichkeit erforscht. Damit kann er als einer der Wegbereiter der heutigen Kulturpsychologie gelten.
Die in diesem Band versammelten Aufsätze Kilians beschäftigen sich mit Psychoanalyse im engeren Sinn, weisen aber zugleich weit über sie hinaus, indem auch Psychohistorie und integrative Anthropologie einen thematischen Schwerpunkt bilden. Theorie und Methoden der Psychoanalyse werden auf den Prüfstand gestellt und aus inter- und transdisziplinärer Perspektive weiterentwickelt. Diese kritische und relationale Denkweise Kilians eröffnet noch heute vielerlei Anknüpfungspunkte.
Cuprins
Inhalt
Vorwort der Herausgeber
Psychoanalyse und Anthropologie
Das Grundmodell der Verhaltensforschung
Überlegungen zur Metanoetik
Ein Beitrag zur kritischen Theorie unbewusster Strukturen des bewussten Denkens
Zur Problemstellung einer Kritischen Theorie der Psychoanalyse
Die Zukunft der Psychoanalyse und die Aufgaben einer Humanisierung der Wissenschaft
Die Störungen der Subjektbildung und der Kulturverzug der Psychoanalyse
Versuch zur psychohistorischen Standortbestimmung der Selbstpsychologie
Der geschichtliche Wandel im Denken und Deuten der Psychoanalyse
Ein Beitrag zur historischen Anthropologie der Gegenwart
Die Erkenntnisschranken der reduktionistischen Menschenkenntnis und die unvollendete Wende zum Entwicklungsdenken
Überlegungen zu einer dialektischen Relativitätstheorie des psychohistorischen Wiederholungszwanges und des psychohistorischen Wandels – einschließlich dessen der Psychoanalyse
Eine neue Wissenschaft: Die Kulturanalyse
Der zweite Sündenfall
Ein Beitrag zur Kulturpsychologie