Wilhelm Dilthey zählt zu den wichtigsten Vertretern der deutschsprachigen Philosophie in der zweiten Hälfte des 19. und im beginnenden 20. Jahrhundert. Sein philosophisches Hauptinteresse galt der Ausarbeitung einer umfassenden Philosophie der Geisteswissenschaften, die er als eine ‘Kritik der historischen Vernunft’ bezeichnet hat und die auch durch kritische Auseinandersetzungen mit alternativen Konzeptionen (u. a. Empirismus, Positivismus, Völkerpsychologie) Gestalt gewann. Die Aufsätze des Buches behandeln einerseits Diltheys Beziehungen zu wichtigen Vertretern der Philosophie (u. a. J. St. Mill, M. Lazarus, F. A. Trendelenburg) und der Wissenschaften (J. Müller, H. v. Helmholtz, H. Ebbinghaus), die für das Verständnis seiner Philosophie bedeutsam sind, andererseits die Dilthey-Rezeption bei E. Cassirer, H. Plessner und H.-G. Gadamer, um Dilthey als zentrale Figur im philosophischwissenschaftlichen Diskurs zu beleuchten.
Hans-Ulrich Lessing ist apl. Professor für Philosophie am Institut für Philosophie I der Ruhr-Universität Bochum.
Cuprins
Vorwort
Zur Zitierweise
1 ‘Empirie und nicht Empirismus’
Dilthey und John Stuart Mill
2 Dilthey und Lazarus
3 Bemerkungen zum Begriff des ‘objektiven Geistes’ bei Hegel, Lazarus und Dilthey
4 Trendelenburgs Logische Untersuchungen und Diltheys Theorie der Wissenschaften
5 Dilthey und Johannes Müller
Von der Sinnesphysiologie zur deskriptiven Psychologie
6 Dilthey und Helmholtz Aspekte einer Wirkungsgeschichte
7 Diltheys früher Phantasiebegriff im systematischen und historischen Kontext
8 Der Ebbinghaus-Dilthey-Streit von 1895
9 Dilthey, Cassirer und das Problem einer philosophischen Grundlegung der Geisteswissenschaften
10 Helmuth Plessner und Wilhelm Dilthey
11 Zur Bedeutung Wilhelm Diltheys für Helmuth Plessners philosophische Anthropologie
12 Historische Aufklärung und Geschichtlichkeit
Zur Rezeption von Diltheys Begriffswelt in Gadamers philosophischer Hermeneutik
Nachweise