Freiheit, Gleichheit, Grundeinkommen?
Ist das bedingungslose Grundeinkommen das Tor zur ‘schönen neuen Welt’, in der alle nach ihren Bedürfnissen, Vorstellungen und Fähigkeiten sorgenlos leben können? Oder ist es nicht vielmehr eine gigantische potemkinsche Fassade, die die bittere Realität verführerisch verdeckt? Reiche werden immer reicher, Arme immer ärmer, und eine Clique feudaler Finanzmogule teilt die Welt unter sich auf – diese Zustände kann das Grundeinkommen jedenfalls nicht beseitigen.
Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein Irrweg. Befürworter sehen es als bequemen und rettenden Ausweg, um – gestützt auf permanenten Konsum und exorbitante Besteuerung vor allem der Arbeitnehmer – die Menschenwürde des Einzelnen und die Grundlagen der Gesellschaft zu bewahren. Zweifellos gut gemeint, doch so würden nach Auffassung der Autoren die fundamentalen finanziellen, sozialen und gesellschaftlichen Ungleichheiten weiter verschärft. Um die Probleme zu lösen, bleibt nur diese Konsequenz: den eher mühseligen Weg gehen und durch Leistung, Arbeit, gerechte Entlohnung, ein strikt nach Leistungsfähigkeit bemessenes Steuer- und Sozialsystem, Umverteilung von Einkommen und Vermögen von oben nach unten sowie eine zukunftsorientierte Ausgabenpolitik unsere Existenz und die unserer Kinder sichern.
Cuprins
Vorwort
Warum Grundeinkommen?
Der Staat als Nachtwächter der Einkommensverteilung?
Reparatur der Verteilung durch Sekundärverteilung?
Grundeinkommen als Verteilungsersatz?
Eine neue Position
Das Grundeinkommen
Ansätze eines bedingungslosen Grundeinkommens
Kritik am bedingungslosen Grundeinkommen
Grundeinkommen nein, Mindestlohn ja – warum?
Die großlige Umverteilung von unten nach oben und ihre Folgen
Ein historischer Blick auf die politischen Verhältnisse
Die Entwicklung der Arbeits- und Kapitaleinkommen in Deutschland
Die ökonomische Theorie, die der Umverteilung zugrunde liegt, führt in die Irre
Der Staat als Verstärker der großligen Umverteilung
Ungleichheit und Wirtschaftswachstum
Einkommen- versus Konsumbesteuerung
Abgaben- und Ausgabenquoten
Steuerbelastung der Unternehmen und Investitionstätigkeit
Defizite in der Versorgung mit öffentlichen Gütern
Abbau von Sozialleistungen
Umverteilung durch die Sozialversicherung
Das Ende der großligen Umverteilung
Die globale Stagnation ist Folge der Umverteilung
Auch der deutsche Sonderweg ist zu Ende
Das Primat der Primärverteilung
Was ist zu tun bei der Sekundärverteilung?
Dauerhaftes Wachstum bei Endlichkeit der Ressourcen?
Keine revolutionären Lösungsversuche bitte!
Abkürzungen
Anmerkungen
Despre autor
Heiner Flassbeck arbeitet seit 2000 bei der UNCTAD (United Nations Conference on Trade and Development) in Genf, seit August 2003 ist er dort Direktor der ‘Division on Globalization and Development Strategies’. 1980-1986 Arbeit im Bundesministerium für Wirtschaft in Bonn. 1986-1998 Abteilungsleiter Konjunktur im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. 1998-1999 Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen unter Oskar Lafontaine. Im März 2005 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Hamburg ernannt.
Friederike Spiecker hat nach ihrem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Uni Konstanz (1986-1991) in der Konjunkturabteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin gearbeitet. Seit 1998 verbindet sie die Erziehung von drei Kindern mit publizistischer Tätigkeit zu den Bereichen Konjunkturpolitik, Makroökonomie und Arbeitsmarkt.
Volker Meinhardt ist Dr. Wirtschaftswissenschaftler (Dipl. Vw, Dipl. Kfm). , wissenschaftlicher Mitarbeiter am DIW bis 2005, Lehrtätigkeit Evangelische Hochschule Berlin ( 1989 bis 2011), Clark University, Worchester, (Mass, USA) 2001/2002. Arbeitsschwerpunkte: Finanzierung der Sozialpolitik, Alterssicherung, Grundsicherung.
Dr. Dieter Vesper war bis 2007 im DIW verantwortlich für Grundsatzfragen der Finanzpolitik. In den letzten Jahren arbeitete er freiberuflich, Arbeitsschwerpunkte waren Fragen der Staatsverschuldung und Stabilisierungspolitik, die Finanzbeziehungen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, der Finanzausgleich sowie der Öffentliche Dienst.