DEUTSCHLAND IST KEIN KIRCHENSTAAT. Jedenfalls in der Theorie. Wir leben in einem säkularen Verfassungs-Staat. Es herrscht Glaubensfreiheit. Gläubige, Andersgläubige und Ungläubige müssen miteinander auskommen. Alle Bürger dürfen ihren Gott, auch ihre Götter haben, der Staat selbst aber muss gottlos sein. Doch genau daran hapert es.
Obwohl die Kirchen hierzulande seit Jahrzehnten rapide an Mitgliedern verlieren und inzwischen weniger als die Hälfte der Bevölkerung Mitglied in einer der beiden christlichen Großkirchen ist, bestehen die Kirchen auf jahrhundertealten Privilegien. Und der Staat gewährt sie ihnen – in Form von Sonderrechten, zweifelhaften Subventionen und steuerlichen Vergünstigungen.
Helmut Ortner beschreibt faktenreich die andauernde Verletzung des Verfassungsgebots staatlicher Neutralität – und was dagegen zu tun ist. Darüber hinaus wirft er einen Blick auf kirchliche Kuriositäten, die überdeutlich zeigen, wie weit die Kirche vom aufgeklärten Geist des 21. Jahrhunderts entfernt ist.
Cuprins
PROLOG
11 — Götterglaube und Seelenheil
DER GLAUBE, DIE KIRCHE UND DER STAAT
23 — Erst der Bürger, dann der Gläubige
33 — Herr Steinmeier, der Garten Eden und der Kirchentag
43 — Flucht aus der Kirche
47 — Seid umschlungen, Milliarden!
57 — Der permanente Verfassungsbruch
65 — Klerikale Vertuschung
73 — Lautes Schweigen
89 — Kniefall des Rechtsstaats
99 — Ratzingers Wahrheit
105 — Ethik statt Religionsunterricht – ohne Kruzifix und Kopftuch
111 — Karfreitag – nicht mit Heidi
123 — Der Amtsrichter, die Verfassung und das Kreuz
135 — Der »Dritte Weg« ins Abseits
141 — Im Täuschungslabyrinth
147 — Lob des Laizismus
159 — Ein imaginäres Verbrechen
169 — Allah, der Staat, die Linke und die Aufklärung
EPILOG
199 — Das klerikale Kartell und der gottlose Staat
NACHWORT
213 — Staatskirche oder Rechtsstaat?
ANHANG
233 — Manifest
239 — Anmerkungen und Quellen
261 — Abdruckhinweise
263 — Literatur
265 — Mitarbeit und Textbeiträge
266 — Dank
269 — Finis
Despre autor
HELMUT ORTNER, Jahrgang 1950, hat bislang mehr als zwanzig Bücher, überwiegend politische Sachbücher und Biografien veröffentlicht. Im Nomen Verlag erschienen: »Der Hinrichter – Roland Freisler, Mörder im Dienste Hitlers«, »Der einsame Attentäter – Georg Elser«, »Fremde Feinde – Sacco & Vanzetti, ein Justizmord« sowie »Ohne Gnade – Eine Geschichte der Todesstrafe«, »EXIT – Warum wir weniger Religion brauchen – Eine Abrechnung« und »Widerstreit – Über Macht, Wahn und Widerstand«. Zuletzt veröffentlichte er den Essayband »Volk im Wahn – Hitlers Deutsche oder Die Gegenwart der Vergangenheit«. Seine Bücher wurden bislang in 14 Sprachen übersetzt.