Jutta Faehndrich 
DDR-Wortschatz im gesamtdeutschen Wörterbuch: Bedeutungsangaben und Markierungen im ‘Deutschen Wörterbuch’ (Wahrig-Burfeind 1994) [EPUB ebook] 

Ajutor

Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Germanistik – Linguistik, Note: 1, 0, Universität Leipzig (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Lexikologie der Gegenwartssprache, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik im Jahre 1949 gab es
Wörterbücher und Lexika für beide deutsche Staaten, obwohl die Sprache, über die
Auskunft gegeben werden sollte, doch eigentlich die gleiche war. Nach der letzten
gemeinsamen Ausgabe von 1947 wurde auch der DUDEN (d.i. der Rechtschreibduden),
das deutsche Wörterbuch schlechthin, in eine Ost- und Westausgabe aufgespalten – 1951
erschien die erste Ausgabe des Leipziger Dudens, 1955 die erste Mannheimer Ausgabe.
Sowohl im Westen als auch im Osten erschienen eigene Großwörterbücher, so in der DDR
das Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache 1 und in der BRD das sechsbändige
Duden-Großwörterbuch2. Die Gründe für die Existenz verschiedener Nachschlagewerke zu
Lexemen der deutschen Sprache in Ost und West liegen wohl zum einen darin, daß für die
politische Führung der DDR ein eigenes Wörterbuch Zeichen für die staatliche
Eigenständigkeit war, andererseits aber auch ein Wörterbuch Mittel zur Propagierung der
politischen Ansichten eines Staates ist. Schaut man sich z.B. die Wörterbuchartikel zu den
Lexemen ‘Kommunismus’ und ‘Kapitalismus’ in einem BRD- und einem DDR-Wörterbuch
an, so wird man schnell feststellen, daß auf beiden Seiten der Mauer Wörterbücher auch
politische Einstellungen transportiert haben. Zum dritten ist die Existenz getrennter
Nachschlagewerke auch dadurch begründet, daß es in beiden deutschen Staaten eine Reihe
von Lexemen gab, die entweder nur in einem der beiden Staaten existierten oder in beiden
Staaten unterschiedliche Bedeutung hatten.
Mit der Auflösung der alten DDR und dem Beitritt des Staates zur Bundesrepublik hat
zwar die Trennung der Wörterbücher aufgehört zu existieren, nicht aber die Lexeme, die
spezifisch sind und waren für die DDR und für das heutige Ostdeutschland. Natürlich
werden Bezeichnungen für Dinge und Institutionen, die es nur in der DDR gab, heute
lediglich bei der Erzählung und Wiedergabe von Vergangenem verwendet, doch gibt es
darüber hinaus auch Lexeme, die dem westdeutschen Sprachnutzer fremd vorkommen,
weil sie in der DDR geprägt wurden und von den Ostdeutschen natürlich nach wie vor
verwendet werden – man ändert seinen Alltagssprachgebrauch nicht schlagartig wenn
das politische System sich wandelt. […]
1Klappenbach/Steinitz (Hrsg.), Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache, Berlin (Ost) 1978
2Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in sechs Bänden, herausgegeben unter der Leitung
von Günther Drosdowski, Mannheim 1976-1981

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Limba Germana ● Format EPUB ● ISBN 9783638250665 ● Mărime fișier 0.2 MB ● Editura GRIN Verlag ● Oraș München ● Țară DE ● Publicat 2004 ● Ediție 1 ● Descărcabil 24 luni ● Valută EUR ● ID 3494631 ● Protecție împotriva copiilor fără

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