Ein Schauspiel im Schauspiel – und noch dazu ein unerwartetes! Statt dem Publikum ein rührendes Stück über Liebe, Intrigen und moralische Läuterung zu zeigen, mutet der Dichter ihm ein urkomisches Kindermärchen über einen schlauen Kater, eine alberne Prinzessin und ihren gefräßigen Vater zu! Das Publikum protestiert lautstark.
Tiecks 1797 in seinen Volksmärchen veröffentlichte und erst 1844 uraufgeführte Märchenkomödie ist ein geistreiches Spiel mit Illusionen – und ein großes Lesevergnügen. Die Ausgabe enthält Anmerkungen und eine Nachbemerkung.
Cuprins
Der gestiefelte Kater
Zu dieser Ausgabe
Anmerkungen
Nachbemerkung
Despre autor
(Johann) Ludwig Tieck (31.5.1773 Berlin – 28.4.1853 Berlin) zählt zusammen mit Novalis und den Schlegel-Brüdern zu den wesentlichen Protagonisten der literarischen Romantik. Neben seiner Tätigkeit als freier Schriftsteller war er ab 1825 in Dresden als Hofrat und Dramaturg am Hoftheater tätig. 1842 folgte er dem Ruf König Friedrich Wilhelms IV. als Theatermacher nach Berlin, wo er auch seinen Lebensabend verbrachte.
Tieck begann bereits auf dem Gymnasium mit dem Verfassen von Dramen und Erzählungen. Der Briefroman »William Lovell«, in dem er den Niedergang eines enterbten jungen Briten beschreibt, steht am Beginn seines romantischen Schaffens. Besondere Bekanntheit erlangte Tieck mit dem Verfassen von Märchen: In den Bereich des Schauerromans begibt er sich mit »Der blonde Eckbert«, während »Der Runenberg« in romantischer Manier mit der Unvereinbarkeit von Realität und idyllischer Verklärung spielt. »Der gestiefelte Kater« – sein wohl bekanntestes Märchenspiel – löste, aufgrund des sprechenden Katers als Protagonist und dem fiktiven unerbittlichen Publikum auf der Bühne, bei seiner Uraufführung einen öffentlichen, aber auch von Tieck kalkulierten Eklat aus.