‘Jüdisches Leben in Tirol und Vorarlberg von 1867 bis 1918’ ist ein Auszug aus dem dreiteiligen Sammelwerk ‘Jüdisches Leben im historischen Tirol’. Die Geschichte des jüdischen Lebens im historischen Tirol, welches das heutige Trentino, Süd-, Nord- und Osttirol sowie über ein Jahrhundert lang auch Vorarlberg umfasste, ist über 700 Jahre alt.
Dieser Auszug des Sammelwerks befasst sich unter anderem mit den Grenzen und den damit verbundenen äußeren Rahmenbedingungen für das jüdische Volk. Wie lebten die Jüdinnen und Juden in Innsbruck und Nordtirol, Bozen oder Meran? Wie entstanden in Tirol die ersten Kultusgemeinden? Ebenso werden in diesem Auszug des Sammelwerks die ersten antijüdischen Stimmen und der Anfang des Antisemitismus thematisiert. Die Jüdinnen und Juden in Tirol, deren Zahl durch Zuwanderung stetig wuchs, waren bereits in den 1880er Jahren mit antisemitischen Ressentiments konfrontiert, die innerhalb von zwei Jahrzehnten zu einem geradezu alltäglichen gesellschaftlichen Phänomen wurden.
Den Schluss dieses Beitrages markieren der Erste Weltkrieg und das Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie. Kurze Portraits jüdischer Persönlichkeiten und Familien aus Tirol und Vorarlberg tragen dazu bei, das Alltagsleben der jüdischen Bevölkerung in diesem Umfeld beispielhaft zu beleuchten.
Despre autor
Martin Achrainer, geboren 1968 in Kufstein, Mag. phil., studierte Politikwissenschaft und gewählte Fächer mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck, arbeitete an Forschungsprojekten zur Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg, zur Regionalgeschichte sowie zur Nachkriegsjustiz in Österreich. Seit 2006 ist er als Archivar im Österreichischen Alpenverein tätig.
Im Jahr 2011 gab er (mit Friederike Kaiser und Florian Trojer) das Buch Berg Heil! Alpenverein und Bergsteigen 1918?1945 heraus.