Friedrich Hölderlins Ode Empedokles wurde in der Vergangenheit ausschließlich im Rahmen der gleichnamigen Dramenentwürfe sowie der Schrift Grund zum Empedokles thematisiert. In Form einer Wort-für-Wort vorgehenden Interpretation reflektiert die vorliegende Studie die Ode erstmals in ihrem poetischen Eigenwert und liest sie als einen zentralen Text für alle weiteren Arbeiten Hölderlins zu diesem Stoff. Die Ergebnisse der Interpretation eröffnen zugleich eine neue Perspektive auf Hölderlins Konzeption der ‚poëtischen Individualität‘ und seine Poetik des ‚Erinnerns‘und erschließen so neue Zugänge zu seinen Texten.
Der textnahen Lektüre der Empedokles-Ode sind theoretische Überlegungen zum methodischen Vorgehen sowie zur Metrik vorangestellt, die ausgehend von den Momenten ‚Prozeß‘ und ‚Struktur‘ die Poetizität und Individualität literarischer Texte allgemein zu denken versucht. Überdies enthält die Arbeit eine Textkritische Neuedition aller erhaltenen Überlieferungsträger der Ode, die die Entstehung des Textes sowie die poetische Verfahrensweise Hölderlins nachvollziehbar macht.
Despre autor
Martin Endres, Universität Leipzig.