Berufsbildende Schulen waren schon immer heterogen. Das steigert sich durch die Herausforderung, sie inklusiv zu gestalten. Für die Gestaltung inklusiven Unterrichts, der allen Beteiligten die Teilhabe am gemeinsamen Lernen ermöglicht, ist der Einbezug der Lebenswelt der Schüler:innen eine Voraussetzung. Das Akzeptieren und Verstehen der jeweils anderen Lebenswelt ist eine weitere Voraussetzung für die Gestaltung inklusiver Lehr-Lern-Situationen.
Nach einem Überblick über die Inklusionsdiskussion in der Berufs- und der Sonderpädagogik stellen die Autoren das theoretische Fundament ihrer Untersuchungen vor. In den folgenden Kapiteln präsentieren sie die Ergebnisse ihrer qualitativen Interviewstudie mit Lehrkräften, Schüler:innen und Ausbilder:innen zum Verstehen von Lebenswelten und zur Erzeugung inklusiver Lehr-Lern-Situationen. Die Ergebnisse einer deutschlandweiten Fragebogenstudie ergänzen die qualitativen Daten und verdichten sie zu Strategien für inklusionsfördernden Unterricht. Anregungen für Weiterbildungsinhalte und ein Ausblick auf die Rolle der Habitusentwicklung von Lehrenden schließen den Band.
Das Buch präsentiert die Ergebnisse des BMBF-geförderten Forschungsprojekts ‘Inklusibus’, die alternative Möglichkeiten zur Umsetzung des politischen Mandats für inklusive Berufsbildung aufzeigen.
Cuprins
Einleitung
1 Benachteiligtenförderung und Inklusion in der beruflichen Bildung
1.1 Historische Aspekte beruflicher Bildung in Bezug auf Inklusivität
1.2 Zum ‘Beruf’ und seiner Relevanz für Inklusion
1.3 Benachteiligtenförderung und das Übergangssystem
1.4 Maßnahmen der Benachteiligtenförderung
1.5 Weitere Ansätze der Benachteiligtenförderung
1.6 Von der Benachteiligtenförderung zur Inklusion
2 Inklusion in der Sonderpädagogik
2.1 Entwicklungen in der Sonderpädagogik
2.2 Der Inklusionsbegriff
2.3 Differenzlinien zwischen Integration und Inklusion
2.4 Inklusion im Wandel der Zuständigkeiten
3 Inklusion, Situation und Lebenswelt: systemtheoretische und phänomenologische Zu-gänge
3.1 Räumliche Inklusion
3.2 Inklusion
3.3 Absicht, Situation und Lebenswelt
3.4 Lernen und Situation
4 Lebenswelt und Situationsdefinition – Vom Erkennen zum Vermitteln
4.1 Die Suche nach Zugängen zu anderen Lebenswelten
4.2 Zum Verstehen von Lebenswelten
4.3 Erzeugen von Situationen durch Lehrkraft
5. Erkundungen zu Strategien zum Umgang mit heterogenen Lebenswelten
5.1 Strategien zum Erschließe
5.2 Strategien zum Erzeugen von Situationen durch die Lehrkraft
5.3 Strategien zur Steuerung der Gruppen- und Zusammenarbeit
5.4 Strategien zur Initiierung von Perspektivwechsel
5.5 Strategien des argumentativen Einwirkens auf die Lebenswelt der Schüler*innen
5.6 Strategien des gemeinschaftlich kommunikativen Erlebens von Lebenswelten
5.7 Einsatz didaktischer
5.8 Einstellungen zu inklusivem Unterricht an beruflichen Schulen
6 Als Zusammenfassung: Empfehlungen aus den Befunden für die Weiterbildung von Lehrkräften
6.1 Erkennen – Empfehlungen zur Erschließung von Lebenswelten
6.2 Gestalten – Empfehlungen zum Erzeugen von Situationen im Unterricht
6.3 Strukturieren – Empfehlung zur Etablierung inklusiver Schulstrukturen/-praktiken/-kulturen
7 Habitus von Lehrkräften und Schüler*innen der Bildungsfremdheit und -notwendigkeit – Herausforderung für inklusive berufliche Lehr-Lern-Situationen
7.1 Theoretischer Rahmen
7.2 Soziale Herkunft und Milieuzugehörigkeit von Lehrkräften
7.3 Lehrerhabitusmuster
7.4 Schluss