Das Ich als Fluchtpunkt und Ursprung in Rede und Schrift, diesem Thema gehen die Autoren nach: dem Ich-Sagen und Ich-Schreiben. Dabei steht das subjektive lyrische Ich neben Niklas Luhmanns These, wonach nur die Gesellschaft ‘ich’ sage, niemals aber das Individuum. Wie ‘ich’ gesagt oder unterdrückt wird, sagt oft mehr aus über die gesellschaftlichen Veranschlagungen von Identität als über die alte Kernfrage des King Lear: ‘Who is it that can tell me who I am?’
Cuprins
Inhalt:
Brigitte Kronauer: … wir ahnen endlose Gebiete
Sibylle Lewitscharoff: Ich versus Wider-Ich
Michel Mettler: Auf dem Babystrich der Individuation
Christian Haller: Feldtheorie des Ich
Brigitte Helbling: Ich, Penthesilea!
Markus Koller: Das Ich als Wir. Die Subjektanalyse bei Luhmann
Ladina Bezzola Lambert: ‘Von uns selber schweigen wir’. Francis Bacon auf der Schwelle zum modernen Wissenschaftsverständnis
Gerd Folkers: Die Transformation des Ich im Laboratorium
Harald Atmanspacher: Die erste Person Singular in der Wissenschaft
Andreas Langenbacher: Papageieneier
Michael Braun: Das lyrische Ich – ein wilder Begriff. Anmerkungen zu einer totgesagten Kategorie
Roman Bucheli: Über die Melancholie des literarischen Ich. Die Wiedergeburt des Autors aus dem Geist des Journals
Michel Mettler: Das politische Ich. Max Frisch im Dialog mit dem Phantom der Öffentlichkeit
Wojciech Simson: Der geträumte Schmetterling. Was es bedeutete, im alten China ‘ich’ zu sagen
Hoo Nam Seelmann: Atmende Leere und das Ma-um im Fluss. Das Ich und die koreanische Kultur
Fuminari Niimoto: Inszenierung der Ich-Fiktion auf der Bühne der japanischsprachigen Robert Walser-Ausgabe
Zsuzsanna Gahse: Das Ich ist ein Fürwort, für wen auch immer
Despre autor
Ladina Bezzola Lambert, geb. 1968, ist Mitarbeiterin am Collegium Helveticum in Zürich und Privatdozentin für Anglistik an der Universität Basel. Veröffentlichungen u. a.: Moment to monument. The making and unmaking of cultural significance (Mithg., 2008); Imagining the unimaginable. The poetics of early modern astronomy (2002).
Michel Mettler, geb. 1966, lebt als freier Autor und Musiker in Klingnau, Schweiz. Für seinen Debütroman ‘Die Spange’ (2006) erhielt er den Förderpreis der Schweizerischen Schillerstiftung. 2010/11 war er Gastprofessor am Collegium Helveticum der ETH Zürich. Veröffentlichungen u. a.: Jürg Laederach, Depeschen nach Mailland (Hg., 2009); Der Blick aus dem Bild. Von Gemaltem und Ungemaltem (2009)