Die Sprachwissenschaftlerin Agathe Lasch, 1879 in Berlin geboren, war die erste Frau, die sich im Fach Deutsche Philologie habilitierte und einen Ruf an eine germanistische Professur an einer deutschen Universität erhielt.
Mit ihrer Berufung auf ein neu gegründetes Extraordinariat wurde die niederdeutsche Philologie in den 1920er Jahren an der Hamburgischen Universität als eigenständige akademische Disziplin etabliert.
Die Jüdin Agathe Lasch war ab 1933 den kontinuierlich zunehmenden Repressalien der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ausgesetzt: 1934 zwangsweise in den Ruhestand versetzt, wurde sie im August 1942 nach Riga deportiert und ermordet.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes nähern sich dieser außergewöhnlichen Frau und Wissenschaftlerin aus unterschiedlichen Perspektiven. Thematisiert wird neben (wissenschafts-)biografischen und ausgewählten Aspekten ihrer akademischen Arbeit und deren Rezeption ebenso der Umgang mit ihrem Andenken nach 1945 bis heute.
Cuprins
Inhalt
Vorwort der Herausgeber
Christine M. Kaiser
Zwischen ‘Hoffen’ und ‘Verzagen’
Die Emigrationsbemühungen Agathe Laschs
Ein Werkstattbericht
Ingrid Schröder
Agathe Lasch und die Hamburger Lexikographie
Andreas Stuhlmann
‘Sprache ist Geschichte; Sprache bedeutet Geschichte’
Agathe Lasch als Rezensentin
Matthias Harbeck, Sonja Kobold
Die Rekonstruktion einer Forscherbibliothek
Reste der Privatbibliothek Agathe Laschs an der
Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin
Mirko Nottscheid
Die Germanistin und Niederlandistin Annemarie
Hübner (1908-1996)
Zur wissenschaftlichen Biografie einer Hamburger Sprach-
forscherin zwischen Weimarer Republik und Nachwendezeit
Mit unveröffentlichten Briefen von Agathe Lasch
Moritz Terfloth
‘Wer oder was ist bzw. war ‘Lasch’?’
Zur Benennung des Agathe-Lasch-Wegs in Hamburg
Dieter Möhn
Der Agathe Lasch-Preis
Memorial und Verpflichtung
Brit Bromberg
Agathe Laschs Korrespondenz in der Arbeitsstelle
Hamburgisches Wörterbucharchiv (1917-1934)
Ein Verzeichnis
Bildnachweis
Anschriften der Autorinnen und Autoren