Wie ist Sprache mental und neuronal repräsentiert? Welche Prozesse laufen in unseren Köpfen ab, wenn wir Sprache produzieren und rezipieren? Wie erwerben wir Sprache? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Kognitive Linguistik, eine Forschungsrichtung der interdisziplinär orientierten Kognitionswissenschaft und mittlerweile einer der einflussreichsten sprachtheoretischen Ansätze.
Die vorliegende Einführung erläutert in verständlicher Form die Grundannahmen, Methoden und Zielsetzungen der Kognitiven Linguistik, illustriert durch repräsentative Beispiele aus verschiedenen Bereichen kognitiv ausgerichteter Sprachforschung.
Für diese erweiterte dritte Auflage wurde das bewährte Standardwerk grundlegend überarbeitet sowie um neue Kapitel zur Kognitiven Semantik (Bedeutungskonstitution und Metaphernverstehen), zur Perspektivierung in der Sprachproduktion, zur Textverstehenstheorie (Anaphorik) und zur Relevanz emotionaler Faktoren ergänzt.
Cuprins
0. Vorwort 9
1. Das Kognitive Paradigma 15
1.1 Die Kognitive Wende 15
1.2 Zur Entwicklung der Kognitiven Wissenschaft 17
1.3 Leithypothesen der Kognitionswissenschaft 20
1.3.1 Computermetapher und Funktionalismus 20
1.3.2 Der Mensch als Informationsverarbeitungssystem 22
1.3.3 Konnektionismus als Alternative 24
1.3.4 Modularität 26
1.4 Zu den Methoden der Kognitionsforschung 31
1.5 Zusammenfassung und Ausblick 37
1.6 Weiterführende Literatur . 39
2. Linguistik als Kognitive Wissenschaft 40
2.1 Definition und Standortbestimmung 40
2.2 Kognitive Linguistik und psychologische Realität 45
2.3 Ausprägungsvarianten 48
2.3.1 Der modulare Ansatz 48
2.3.2 Der holistische Ansatz 53
2.4 Kognitive Linguistik versus Kognitive Linguistik? 56
2.5 Kognitive Semantik: Fragen und Probleme 59
2.5.1 Bedeutungskonstitution: Zur Schnittstellenproblematik 59
2.5.2 Metaphern und Emergenz: Unterspezifikation und konzeptuelle Elaboration 66
2.6 Zusammenfassung 75
2.7 Weiterführende Literatur 76
3. Zur Mikro- und Makrostruktur der Kognition: Schnittstellen- und Ebenenaspekte 78
3.1 Mentale und neuronale Ebene: Das Geist/Körper-Problem 78
3.2 Kognition, Sprache und Gehirn 82
3.2.1 Neuroanatomische Aspekte 82
3.2.2 Neurophysiologische Aspekte 87
3.2.3 Pathologie und Aphasiologie 89
3.2.4 Qualia, Bewusstsein und freier Wille? 97
3.3 Kognition, Sprache und Gedächtnis 99
3.3.1 Gedächtnisfunktionen und mentales Lexikon 99
3.3.2 Kognitive Einheiten und Strukturen im LZG 108
3.3.2.1 Konzepte und Wortbedeutungen 108
3.3.2.2 Komplexe Organisationseinheiten: Schemata 115
3.4 Kognition und Repräsentation 119
3.5 Sprache, Kognition und Emotion: Die emotive Wende 127
3.6 Zusammenfassung 133
3.7 Weiterführende Literatur 135
4. Aspekte der Spracherwerbsforschung: Zum Aufbau des sprachlichen Kenntnissystems 137
4.1 Theoretische Grundpositionen 137
4.2 Modularität und Grammatikerwerb 141
4.2.1 Der modulare Ansatz: UG und Parametertheorie 141
4.2.2 Der holistische Ansatz: Kognitivismus . 145
4.3 Spracherwerb und Gehirnforschung . . 150
4.3.1 Zu den neuronalen Grundlagen von UG 150
4.3.2 Zur Ontogenese der Lateralisation . 153
4.4 Bedeutungserwerb 155
4.5 Prozedurales Wissen: Automatismen und Strategien 161
4.6 Zusammenfassung 165
4.7 Weiterführende Literatur . 166
5. Sprachrezeption: Zur Konstruktivität des Rezipienten 167
5.1 Überlegungen zum Sprachprozessor 167
5.2 Autonome vs. interaktive Modelle . 169
5.3 Wort-, Satz- und Textverarbeitung 174
5.3.1 Syntaktische Verarbeitung 174
5.3.2 Semantische Verarbeitung 179
5.3.3 Sprachverarbeitung und Gedächtnisfunktionen . 187
5.3.4 Textverstehen 190
5.3.5 Kognitive Kohärenztheorie und Anaphernverstehen 196
5.4 Zusammenfassung 206
5.5 Weiterführende Literatur . 207
6. Sprachproduktion: Konzeptualisierung und Verbalisierung . 208
6.1 Allgemeine Fragen der Sprachproduktionsforschung 208
6.2 Referenz im Situationskontext 211
6.3 Fehleranalyse 220
6.4 Neurolinguistische Evidenzen 229
6.5 Konzeptualisierung und Perspektivierung: Ein anwendungsorientierter Ausblick 232
6.6 Zusammenfassung 235
6.7 Weiterführende Literatur 236
7. Ausblick: Die Straße in den Geist 238
8. Bibliographie 240
9. Sachregister 295
Despre autor
Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel ist Leiterin des Fachgebietes Allgemeine Linguistik an der Technischen Universität Berlin.