Geschichtsschreibung ist Erzählung, und Erzählungen sind sprachliche Kunstprodukte. Deshalb erfindet, wer Geschichte schreibt. Mit diesem verblüffend einfachen Argument fordert Hayden White die Geschichtswissenschaft seit rund vier Jahrzehnten heraus. Sein Klassiker ‘Metahistory’ hat viel Furore gemacht, wurde aber nur selten mit Blick auf die historiographische Praxis diskutiert. Die Autoren setzen diese vor über zwei Jahrzehnten in Los Angeles begonnene Diskussion über die Grenzen der Geschichtsschreibung fort: Anhand der Werke von Saul Friedländer und Christopher Browning, die sich beide dem interdisziplinären Dialog stellten.
Mit Beiträgen und Kommentaren von: Christopher Browning, Dan Diner, Norbert Frei, Saul Friedländer, Daniel Fulda, Raphael Gross, Wulf Kansteiner, Birthe Kundrus, Chris Lorenz, Matías Martínez, Birgit Neumann, Gabriele Rosenthal, Jörn Rüsen, Wolf Schmid, Sybille Steinbacher, Bernd Weisbrod, Harald Welzer und Hayden White
Despre autor
Die Herausgeber:
Norbert Frei, geb. 1955, lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Jena und leitet das ‘Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts’. Veröffentlichungen u.a.: Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik (mit E. Conze, P. Hayes, M. Zimmermann, 2010).
Wulf Kansteiner, geb. 1964, ist Associate Professor an der State University of New York, Binghamton. Veröffentlichungen u.a.: In Pursuit of German Memory. History, Television, and Politics after Auschwitz (2006); The Politics of Memory in Postwar Europe (Hg. mit C. Fogu und N. Lebow, 2006).