Säugetiere trauern und sie tricksen; sie sind einfühlsam, lernen und kommunizieren oft auf hohem Niveau. Sie freuen und sie ärgern sich – mit denselben Reaktionen von Körper und Gehirn wie bei uns Menschen. Tiere haben eine Persönlichkeit. Was unterscheidet uns eigentlich noch von ihnen? Und was können wir von ihnen lernen? Norbert Sachser, einer der weltweit führenden Tierverhaltensforscher, präsentiert darüber seine eigenen, bedeutenden Forschungen und insgesamt den letzten Stand des Wissens. Wir erfahren, wie Hunde Empathie zeigen, Mäuse Alzheimer entkommen, Meerschweinchen sozialen Stress vermeiden und zu welch bemerkenswerten Leistungen Menschenaffen, aber auch Raben fähig sind.
Weltbild und Forschungslage in der Tierverhaltensforschung haben sich dramatisch verändert. Der berühmte Gegensatz nature or nurture, ererbt oder erworben, ist längst ein alter Hut. Wichtig ist heute die Erforschung des Zusammenspiels von Genen und Umwelt. Sachser spricht von einer «Revolution im Tierbild» – und ihren Folgen für unseren Umgang mit Wildtieren und Haustieren.
«Einer der bedeutendsten deutschen Verhaltensbiologen. Seine Erkenntnisse haben das wissenschaftliche Bild vom Tier wesentlich verändert.»
Deutschlandfunk
Despre autor
Professor (em.) Dr. Norbert Sachser gilt als Wegbereiter der deutschen Verhaltensbiologie. Er leitete 25 Jahre lang das Institut für Verhaltensbiologie an der Universität Münster und ist eine international anerkannte und vernetzte Koryphäe. Sein Buch «Der Mensch im Tier» (2018) war ein Publikumserfolg, gewann den Preis für Wissenschaftskommunikation in Münster und das deutsche Format «Eine Uni Ein Buch». Es erschien 2022 in den USA bei der Cambridge University Press (und gewann den Award «Outstanding Academic Title»), 2023 in Italien bei Espress Edizioni und kommt demnächst in China heraus. Zeitweilig war Norbert Sachser der Präsident der Ethologischen Gesellschaft, die ihn zum Ehrenmitglied ernannte. Er studierte Biologie, Chemie und Soziologie und habilitierte sich in Zoologie. In seiner Forschung geht es vor allem um die Entwicklung und Evolution des Sozialverhaltens, Stress, Stressvermeidung und Wohlergehen sowie die Biologie der Individualität.