Seit dem Ende des Kalten Krieges ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts auch im erweiterten Ostseeraum geprägt von der Beschäftigung mit Geschichtspolitik und Erinnerung (Memory) sowie der Suche nach transnationalen vergleichenden europäischen Zugängen zu bisher nationalgeschichtlich geprägten Perspektiven.Dieser Band analysiert den europäischen Raum im östlichen Norden am Beispiel der geschichtspolitischen Debatten seit 1991. Im Zentrum stehen zentrale historische Leitbilddebatten in den Transformationsphasen der estnischen, lettischen und litauischen Gesellschaften. Dabei hat die Reflexion über die kommunistische Diktatur einen hohen Stellenwert; ebenso die Auseinandersetzung mit Zweitem Weltkrieg und Holocaust. Als geschichtspolitische Kontrollgruppe werden Finnland, Schweden und Deutschland eingebunden.
Despre autor
Oliver Rathkolb war von 2006 bis 2024 Professor am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, Vorsitzender des internationalen wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Europäischen Geschichte in Brüssel und Vorstandsmitglied des Jüdischen Museums Wien und des Salzburger Festspielarchivs.