Die Arbeit untersucht Grund und Grenzen der Dispositionsbefugnis der Gesellschafter über das Gmb H-Vermögen im Rahmen der sog. Organuntreue. Der normative Zusammenhang zwischen der juristischen Person und ihren natürlichen „Hinterleuten“ wird in einem neuartigen und grundlegenden Zugang in seinem spezifisch gesellschaftsrechtlichen Kontext in Beziehung zu rechtsphilosophischen Begründungszusammenhängen gesetzt, indem in Abgrenzung zu insbesondere systemtheoretischen und ökonomischen Ansätzen die Grundbegriffe Person, Institution und Korporation unabhängig von kontingenten funktionalistischen und wirtschaftlich-utilitaristischen Erwägungen über ein freiheitlich-intersubjektives Anerkennungsverhältnis bestimmt werden. Die Grenze einer Dispositionsbefugnis der Gmb H-Gesellschafter wird dabei über eine unternehmensbezogene teilhabegerechtigkeitstheoretische Aktualisierung der Kantischen Privatrechtslehre entwickelt.
Cuprins
Problemdarstellung.- Rechtsprechungsanalyse und Diskussionsstand in der Literatur.- Das anstaltliche Körperschaftsverständnis des „abus de biens sociaux“ im französischen Gesellschaftsstrafrecht.- Kritik der zivilrechtstheoretischen Haftungskonzeptionen und ihrer strafrechtlichen Adaption.- Rechtsgutslehre.- Freiheitliche (Un-)Rechtsbegründung.- Die Begriffe der juristischen Person und des Unternehmens.- Darstellung des freiheitlichen Personenbegriffs.- Abstraktheit des Vermögens der juristischen Person.- Freiheitlich-distributiver Rechtsbegriff.- Die juristische Person als Korporation: Konkretion der Teilhabegerechtigkeit.- Gesamtergebnis.