Warum und unter welchen Voraussetzungen soll die Rechtsordnung technischen und kreativen Leistungen Schutz gewähren? Wie wirken sich rechtliche Schutzinstrumente auf den Zugang zu Wissen als grundlegender Triebkraft von Innovation, Kreativität und technischem Fortschritt aus? Die Antworten auf diese Fragen nach dem Zweck und den Wirkungen des Schutzes von Immaterialgütern überspannen zunächst sämtliche Disziplinen der Rechtswissenschaft, denn nur im Gesamtgefüge der Rechtsordnung lässt sich die Funktion des Immaterialgüterrechts als Spezial- und Rahmengebiet der marktwirtschaftlichen Ordnung zuverlässig erfassen. Das Streben nach möglichst hoher Zuverlässigkeit der hier gesuchten Antworten fordert die Rechtswissenschaft aber vor allem auch zum Diskurs mit anderen Disziplinen auf bzw. heraus, etwa mit den Wirtschafts- und den Sozialwissenschaften. Nur im Dialog der Disziplinen lässt sich die gesellschaftspolitische Funktion des Immaterialgüterrechts ermitteln. Der vorliegende Band wirft aktuelle Schlaglichter auf einzelne Aspekte dieser diskursiven, interdisziplinären Suche nach Antworten.
Cuprins
T. Jaeger: Synopse zum interdiziplinären Ansatz.- A. Cuntz: Ökonomische Grundannahmen der Innovationsförderung und Determinanten für die Normausgestaltung.- M. Adorf: Die Kultur der Innovation. Eine Herausforderung des Innovationsbegriffes als Form gesellschaftlichen Wissens.- J. Eichelberger: Innovationsrelevante Regeln des allgemeinen Zivilrechts und ihre Innovationswirkung.- A. Neef: Innovationsförderung durch Schutz der Vertragsfreiheit in § 1 GWB.- H. Zech: Neue Technologien als Herausforderung für die Rechtfertigung des Immaterialgüterrechtsschutzes.- N. Kaeding: Arzneimittelvertrieb und Innovation.- M. Lamping: Innovationsförderung nach TRIPS. Zwischen progressiver Liberalisierung und regulativem Fundamentalismus.- Innovation und Urheberrecht. Gedanken zur Einführung eines Registers für ausschließliche Nutzungsrechte.