Die Psychoanalyse hat sich – wie die Sozialwissenschaft – zu einer Wissenschaft entwickelt, in der es um Verstehen in einem umfassenden Sinn geht. Dieses Verstehen kann nur durch die Einbeziehung des historischen und soziokulturellen Standpunkts erzielt werden, der die psychoanalytische und sozialwissenschaftliche Erkenntnis leitet.
Im Spannungsfeld von Psychoanalyse und Sozialwissenschaften beleuchten die Autorinnen und Autoren kreative, narrative, biografische und soziokulturelle Aspekte der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg und untersuchen ihren Einfluss auf die Konzeptualisierung von Subjektivität und Verstehen. Dabei werden themenadäquate psychoanalytische Forschungsmethoden ebenso betrachtet wie sozialwissenschaftliche Ansätze.
Mit Beiträgen von Brigitte Boothe, Ludwig Drees, Jörg Frommer, Uta Gerhardt, Jürgen Körner, Susanne Metzner, Ronald Mitnick, Marion M. Oliner, David L. Rennie, Wolfgang Tress, Andrzej Werbart und Léon Wurmser
Cuprins
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Matthias Vogel
Gibt es eine Legitimationskrise der psychoanalytischen Profession?
Jürgen Körner
Ach ja, der freie Wille – was macht er denn so?
Eine autobiografisch-autoplagiative Besinnung
Wolfgang Tress
Jüdische Wurzeln psychoanalytischer Erkenntnis
Léon Wurmser & Ronald Mitnick
War Freud Methodischer Hermeneutiker und auf dieser Grundlage qualitativer Forscher?
David L. Rennie †
»Dann habe ich auf einmal gedacht, man schweigt lieber«
Das Außerordentliche zur Darstellung bringen
Brigitte Boothe
Die andere Seite der Luft
Anmerkungen zu (co-)kreativen Prozessen in der Psychoanalyse aus musiktherapeutischer Sicht
Susanne Metzner
Die Kunst der Freiheit
Sieben psychoanalytische Thesen zu Kreativität und Grenzen
Andrzej Werbart
Aggressivität und Antisemitismus als Themen des Spätwerks Freuds
Überlegungen aus soziologischer Sicht
Uta Gerhardt
Kriege entstehen durch Furcht – Der Rest ist Geschichte
Marion M. Oliner
West und Ost gründen ein psychoanalytisches Institut in Magdeburg
Ludwig Drees & Jörg Frommer
Auswahlbibliografie Jörg Frommer
Autorinnen und Autoren