Marcel Beyer hat mit seinem vielfach ausgezeichneten Schaffen auf einzigartige Weise Grenzbereiche zwischen Literatur, Musik und Kulturtheorie erkundet. Sein Œuvre, das außer Romanen, Gedicht- und Essaybänden auch fünf Libretti umfasst, zeichnet sich durch eine spezifische Aufmerksamkeit für das Akustische aus, wobei Fragen der Darstellung, der Systematisierung und der Performanz stets mitbedacht werden. Auf vielfältige, bislang kaum angemessen ergründete Weise verschränken sich in seinem Schaffen Erfahrungen als Mitwirkender (Sprecher), als Autor von musikbezogenen Essays (v. a. Rezensionen) und als Co-Autor zumal im Musiktheater. Der Band, der auf ein 2019 in Jena veranstaltetes Symposium zurückgeht, enthält Beiträge, die in umfassend interdisziplinärer Weise die Dimensionen des Akustischen in Beyers Werken sowie Ausfaltungen des Dialogs zwischen Musik und Literatur, besonders auch in der Praxis des zeitgenössischen Musiktheaters, untersuchen.
Cuprins
I Poetik(en) des Klangs.- „Klangregie auf kleinstem Raum“: Marcel Beyers Büchner-Preis-Rede.- Phantasierte Tonspuren. Zu einem Motiv in den Romanen Marcel Beyers.- Poetik als Ornithologie. Vogelstimmen bei Marcel Beyer.- Harte Fügung mit Glottisschlag – Marcel Beyers Lesung seines Gedichts „Froschfett“.- II Töne in der Lyrik.- Verschriftlichter Klang? Zur Funktion der Schriftbildfläche in Marcel Beyers Lyrik.- Text/Klang-Experimente in Marcel Beyers Graphit.- Muskatbluts Schweigen. Mittelalterliche Lyrik in Marcel Beyers Werk.- Konzertierende Stimmen: Marcel Beyer mit Hermann Kretzschmar, Jacqueline Merz und Anno Schreier.- III Worte zur Musik.- „Möglich, ich habe damals meine Besprechungen nach Köln gemorst“. Marcel Beyer als Popmusikjournalist (mit einem bibliographischen Anhang).- In die „staubige Plattenkiste“ gegriffen: Marcel Beyer und die Popmusik.- Gegenkräfte jenseits des Messbaren. Marcel Beyers Libretto zum Musiktheaterwerk IQ und die Zusammenarbeit mit Enno Poppe.- Sehen ohne Augenlider – Zur Denkfigur der Katastrophe in Erdbeben. Träume von Marcel Beyer und Toshio Hosokawa nach Heinrich von Kleist.- Die Gewalt der Natur über/unter uns und wir dazwischen mit unseren Sinnen: Marcel Beyers und Toshio Hosokawas Oper Erdbeben. Träume. Zu den Erdbebendiskursen im 18. und 21. Jahrhundert.- Arbeitstagebuch IQ.- Personenregister.
Despre autor
Sven Lüder ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für germanistische Literaturwissenschaft der Universität Jena.
Alice Stašková ist Professorin für für Neuere deutsche Literatur an der Universität Jena.