Ökologisches Verhalten basiert auf innerer Überzeugung. Aber oft bleibt die Aufforderung zur Nachhaltigkeit ein leerer Appell. Der Autor erschließt Bildungs- und Lernansätze für eine sozioökologische Pädagogik der lernenden Organisation, die die ökologische Bildung gezielt in den sozialen Kontext einbettet.
Auf Basis von Programmanalysen und Dialoginterviews als empirische Rekonstruktion entwickelt der Autor ein bildungstheoretisches Modell mit zwölf Lernzugängen zu ökologischer Bildung für und in Organisationen. Im Fokus steht dabei die Frage, wie die Beteiligten ihre Lebens- und Arbeitswelt verantwortungsbewusst mitgestalten können.
Die Ergebnisse werden anhand der bildungstheoretischen Kategorien von Selbstverhältnis, Fremdverhältnis und Weltverhältnis dargestellt. Die Interaktionen und Interaktionsverhältnisse innerhalb der Organisation werden sichtbar. Ökologische Bildung wird bildungstheoretisch beschreibbar als lebensweltlicher Erkenntnisprozess und Ansatz zur Problemlösung.
Cuprins
Vorwort
Abstract
Teil A: Theoretische Grundlagen zu einer ökologischen Bildung in und von Organisationen
1 Einführung – Der nachhaltige Akteur für einen systemischen Wandel
1.1Ziel, Gegenstand und forschungsleitende Fragen der Untersuchung
1.2Untersuchungsaufbau, Forschungsdesign und Zusammenfassung der Erkenntnisse
2Systemisches Verständnis einer Strategie nachhaltiger Entwicklung: Perpektiven einer ökologischen Bildung in und von Organisationen
2.1Subjektwissenschaftliches Naturverständnis sozialökologischer Bildungsforschung: Das Selbst als vierte Dimension nachhaltiger Entwicklung
2.2Untersuchungseinheit sozialökologischer Bildungsforschung: Organisationen als Nahraum alltäglicher Lebens- und Erfahrungswelt
2.3Berücksichtigung individueller und sozialer Bedingungen nachhaltiger Entwicklung: Ein systemisches Verständnis der Kompetenzentwicklung
2.4Organisationen als Räume des Nachhaltigkeitslernens: Führung als Schnittstelle für ein individuelles und organisationales Lernen
2.5Zwischenfazit: Ökologische Bildung als ein Verändern von Gemeinsamkeiten
3Sozialökologische Bildungsforschung als Bedingungs-Prämissen-Analyse: Forschungsdesign und Forschungsmethoden
3.1Triangulatives Forschungsdesign: Dialoginterviews und Programmanalyse im Rahmen einer Bedingungs-Prämissen-Analyse
3.2Doppeltes Unschärfeproblem beim Forschungsgegenstand und bei den Einzelmethoden: Stimulus-Response-Konstellation und gezieltes Sampling
3.3Programmanalyse: Samplingentscheidung zur Online-Inhaltsanalyse
3.4Dialoginterviews: Samplingentscheidung als Extremgruppendesign
3.5Dialoginterviews und Programmanalyse: Qualitative und quantitative Datenanalyse
3.6Zwischenfazit: Typenbildendes Forschungsdesign als zweckmäßiger Ansatz für eine sozialökologische Bildungsforschung
Teil B: Zwölf Lernzugänge zur nachhaltigen Entwicklung
4Konstitution und Konstruktion ökologischer Bildung: Mehrdimensionales Lernmodell der Selbst-, Fremd- und Weltverhältnisse
4.1Selbstverhältnisse: Ökologische Bildung als Ausgestaltung lebenspraktischer Bezüge auf verschiedenen Handlungs- und Erfahrungsebenen
4.1.1Handlungs- und Erfahrungsebenen der nachhaltigen Entwicklung: Nachhaltigkeit als achtsamer Be-ziehungsraum in Organisationen
4.1.2Partizipationsportale: Thematisierung der Selbstverhältnisse zur Überwindung von organisationalen Wertekonflikten und Handlungsproblemen
4.2Fremdverhältnisse: Ökologische Bildung als integrale Strategie und partizipative Gestaltung
4.2.1Legitimationsmanagement: Ermöglichung einer nachhaltigkeitsorientierten Lernkultur
4.2.2Fraktale Organisationen: Lernkulturmuster als Ansatzpunkte einer dynamischen Systementwicklung
4.3Weltverhältnisse: Ökologische Bildung als Kulturaufgabe
4.3.1Organisationale Wirklichkeitskonstruktionen nachhaltiger Entwicklung: Ökologische Bildung als Problemlösung und lebensweltbezogener Erkenntnisprozess
4.3.2Inszenierung von Welt ohne Natur: Selbstentwicklung als Kulturaufgabe für eine Veränderung der Weltverhältnisse
4.4Zwischenfazit: Triadisches Verständnis ökologischer Bildung für ein transindividuelles Lernen
5Perspektiven einer ökologischen Bildung: Konsequenzen für eine nachhaltigkeitsorientierte Transformation in Organisationen
5.1Konstitution ökologischer Bildung: Konstitutionslogischer Rahmen zur bildungstheoretischen Bestimmung nachhaltiger Entwicklung
5.2Konstruktion ökologischer Bildung: Transformatives Lernen auf individueller und sozialer Ebene
5.3Ökologische Bildung als transformationaler Bildungsprozess: Dialogische Selbsterforschung zur Ko-Konstruktion nachhaltiger Entwicklung
5.4Desiderate: Pädagogische Herausforderungen in der Umsetzung des Beitrages zur ökologischen Bildungstheorie
Literaturverzeichnis
Anhang
Despre autor
Prof. Dr. Thomas Prescher (1978) lehrt Berufspädagogik an der Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die berufliche, systemische und sozialökologische Bildungsforschung.