Psychiatrie und Psychotherapie benötigen mehr denn je philosophisches Handwerk zur vertieften Reflexion ihrer Methoden und zum aktuellen Verständnis ihrer grundlegenden Themen: Mensch, Geist, Gehirn, Leiblichkeit, Sozialität, psychische Krankheit, innere Freiheit, Verantwortung, Selbstbestimmung u.a.
Dazu versammelt das Buch Beiträge namhafter Autoren aus beiden Fachgebieten. Konstante Beachtung findet die Idee der Brücken zwischen diesen Disziplinen. Mehrheitlich kommen deshalb Autoren zu Wort, die in ihrer Person psychiatrische und philosophische Kompetenz vereinen.
Cuprins
Einleitung.- I. Umschriebene psychiatrisch-klinische Themen.- Zur Phänomenologie der Zwangsstörung: deskriptive, genetische und hermeneutische Aspekte.- Grenzen der Suizidprävention.- Warum das dritte Jasperssche Wahnkriterium kein Inhaltskriterium ist.- Kants Gottesverständnis und das Prinzip des Konditionalen – ein Beitrag zum psychopathologischen Wahnverständnis.- II. Theoretische Fragen der Psychiatrie.- Warum gibt es psychische Krankheit?.- Psychische Störungen als Verlust der inneren Freiheit.- Das Wort „psychosomatisch“ als Sprechhandlung.- Ist die Psychotherapie eine psychologische Disziplin?.- III. Historisch, soziologisch und politisch relevante philosophische Themen mit psychiatrischem Bezug.- Paternalismus, Selbstbestimmung und menschliches Wohl.- Hass aus philosophischer Sicht – Die Antwort(en) des Aristoteles.- Hat Krankheit Ursachen? Kausalität im pathischen Denken Viktor von Weizsäckers.- Ein philosophischer Psychiater in der Kritik – Zur Debatte um Roland Kuhns pharmakologische Forschung im Licht seiner philosophisch-daseinsanalytischen Orientierung.- Wie hat das Corona-Virus unsere Welt der Selbstverständlichkeiten verändert?.- „Natur oder Geist – Die Verleugnung von Hölderlins schizophrener Erkrankung – Fakten und Mythen“.- Rainer Maria Rilkes Kampf mit der Melancholie.
Despre autor
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Thomas Reuster, M.A., Studium der Philosophie und Medizin, bis 2020 Chefarzt einer Psychiatrischen Klinik am Allgemeinkrankenhaus, Medizinethiker an der TU Dresden. Publikationen u.a. zur Anthropologischen Medizin, zu Psychosozialen Therapien und zur psychiatrisch-anthropologischen Phänomenologie.
Prof. Dr. med. Peter Schönknecht, M.A., Psychiater und Psychotherapeut, Studium der Medizin und Philosophie, lehrt und forscht an der Universität Leipzig, Ärztlicher Direktor Sächsisches Krankenhaus Arnsdorf, Forschungsschwerpunkte: Neurobiologie, Forensische Psychiatrie, Psychopathologie und Literatur.