Digitalisierung ist zum Inbegriff geworden für den Übergang in eine neue Zeit mit neuen Möglichkeiten und Fragestellungen. Doch wofür steht ‚Digitalisierung‘ eigentlich jenseits der Computertechnologie und den damit verbundenen technischen Verfahren? Die Digitalisierung scheint einen Prozess mit weitreichenden Folgen für unsere Lebenswelt, für unser Denken, Handeln und Interagieren in Gang zu setzen. Neben diesen transformativen Bewegungen lassen sich dabei auch reduktive Tendenzen beobachten, wenn etwa soziale Interaktion zu technischer Kommunikation wird oder wenn die Grenzen zwischen Mensch und Maschine immer mehr verschwimmen. Der Band geht diesen Fragen nach und identifiziert Digitalisierung als einen wesentlichen Grund für den strukturellen Wandel der Gesellschaft. Dabei werden die philosophischen, ethischen und theologischen Dimensionen erörtert und darauf befragt, wo sich reduktive und/oder transformative Prozesse diagnostizieren und an ausgewählten Beispielen festmachen lassen.
Cuprins
Zur Einführung.- Ontologie der Digitalität. Zur virtuellen Realität der Neuen Medien.- Wissenschaftliche Reduktion und technische Integration.- Phänomenologische Impulse zur Kultur der Digitalität.- Von der ‚Lesbarkeit der Welt‘ (Blumenberg) zur ‚Maschinenlesbarkeit der Datenkorpora‘ oder: Sind die Digital Humanities ein genuiner Teil der Geisteswissenschaften?.- Verkörperte oder digitale Existenz? Mind-Uploading und personale Lebensform.- Digitalisierung und Demokratie. Best Buddies oder False Friends?.- Wen soll das selbstfahrende Auto am Leben lassen? Digitale Transformationen der Ethik.- An den Grenzen der menschlichen Natur. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Kritik an Keimbahneingriffen von Jürgen Habermas und Michael Sandel.- Mind Doping? Eingriffe ins Gehirn zur „Verbesserung“ des Menschen: Normative Grundlagen und Grenzen.- Strukturen im Umbau oder Abbruch? Wandlung und Wallfahrt von Bibelkulturen im digitalen Raum.- Vom Sinn des Todes. Soteriologie in einer Kultur der Digitalität.- Digitales Sehen in der Medizin. Zur Transformation und Normativität des Sehens in der digitalisierten Medizin aus ethischer, ontologischer und politischer Perspektive.- READY? RUN. Eine digitale Pionierin und die Heimcomputer-Revolution als Ideengeber für Pastoral und Schule.
Despre autor
Dr. Tobias Holischka ist Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Philosophie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Dr. Dr. Klaus Viertbauer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Theologie in Transformation an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Dr. Christian Preidel ist Professor für Pastoraltheologie an der Universität Luzern.