Tomatensoße als Rauschmittel? Amphetamine im Lebkuchen? Hopfen mit Morphinwirkung? – So manches, was wir essen und trinken, enthält psychotrope Stoffe, natürliche chemische Drogen, oder setzt sie in uns frei. Das Wissen darum ist seit jeher die Grundlage der Kochkunst – aber in größerem Rahmen erforscht wurde es noch nie.
Psychotrope Alkaloide und Amine sind in der Pflanzenwelt recht verbreitet. Zahlreiche Lebensmittel enthalten daher solche Stoffe, natürliche Drogen. Inzwischen interessiert sich auch die Lebensmittelforschung für die chemischen Prozesse, die bei der Zubereitung oder beim Stoffwechsel solcher Lebensmittel ablaufen. Denn der Appetit des Menschen wird wesentlich davon beeinflusst. Spezifische Rezepturen und aufwendige Verfahren dienen häufig dazu, opiatwirksame Stoffe zu erzeugen – egal, ob es sich um Lebkuchen oder eine italienische Tomatensoße handelt, um Pilzgerichte oder Wurstwaren, um Fruchtsäfte oder Cola. Und oft kommt es auf die richtigen Gewürze an. In vielen Kulturen gelten Rauschmittel als normale Nahrung, und noch der Bayer spricht von flüssigem Brot, wenn er sein Bier meint. Denn Bier enthält Hopfen. Und das darin enthaltene «Hopein» wirkt ähnlich wie ein Morphin.
Dieses Buch gibt einen umfassenden Überblick über die zahlreichen stimmungsbeeinflussenden und vor allem stimmungshebenden Stoffe in unserer täglichen Nahrung.
Despre autor
Udo Pollmer, geboren 1954, studierte Lebensmittelchemie an der Universität München. Seit 1981 arbeitet er als selbständiger Wissenschaftsjournalist. Er war mehrere Jahre lang Lehrbeauftragter für Haushalts- und Ernährungswissenschaften an der Fachhochschule Fulda sowie an der Universität Oldenburg. Seit 1995 ist er Gründer und wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften e. V. (EU.L.E.) in München. Er ist Autor einer Reihe von Bestsellern.