Soziale Ungleichheiten und die Frage ihrer Reproduktion sind heute wieder ein Boom-Thema in der wissenschaftlichen Debatte. Dabei ist der Zusammenhang zwischen Sozialisation und Ungleichheit seit langem ein umkämpfter Gegenstand. Viele Jahre en vogue, nimmt in den 1980er und 90er Jahren die Aufmerksamkeit rapide ab und erst mit dem PISA-Schock werden viele alte Fragen neu gestellt. In diese Debatte Licht zu bringen ist Aufgabe dieser Hinführung. Sie will in ganz basaler Hinsicht Leitlinien der Diskussion vorstellen, unterschiedliche Denkansätze einführen und damit für die vertiefte Auseinandersetzung vorbereiten. Dass dabei alte Theoriebestände neu entdeckt werden und ihre Aktualität beweisen, ist das Credo des Buches. Es stellt eine Sensibilisierung für die Aufgabe der Theoriewahl dar. Die Umrisse der ungleichheitsorientierten Sozialisationsforschung führen gleichzeitig in einen zentralen Gegenstand der Sozial- und Erziehungswissenschaften ein.
Cuprins
Immer noch zur Einführung: sind soziale Ungleichheiten immer gleich?.- Die Kritik an der schichtspezifischen Forschung (1970er-1980er).- Das Modell des produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts (1980er-1990er).- Ungleichheitsdesorientierte Sozialisationsforschung: ein Zwischenfazit.- Der Input durch die Sozialraum- und Habitusforschung.- Ausblick auf die ungleichheitsorientierte Sozialisationsforschung.- Fazit: Wozu der Anschluss an Bourdieus Forschungsperspektive?.
Despre autor
Dr. Ullrich Bauer ist Professor für Sozialisationsforschung an der Universität Duisburg-Essen.