Gewaltakteure unterschiedlicher Schattierung spielen eine zentrale Rolle in Krisen und Kriegen. Ein besonderer Typus sind dabei Milizen, die für die Verteidigung eines politischen Status quo eintreten und die in ein Geflecht aus staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren eingebunden sind. Dieser Band handelt vom ‘langen Schatten’, den solche Milizen auf ihre Gesellschaften werfen. Analysiert werden Entstehung, Entwicklung und Langlebigkeit von Milizgewalt sowie deren Folgen am Beispiel der kolumbianischen Paramilitärs und der kurdisch-irakischen Peschmerga.
Cuprins
Inhalt
Vorwort 7
I Die Rolle von Milizgewalt in Kriegen und fragilen Staaten 9
1. Einleitung 9
2. Idee und historische Entwicklung des Milizwesens 12
3. Stand der Forschung 17
4. Zur Untersuchung von Milizgewalt 24
4.1 Konfliktkonstellationen und Formen 27
4.2 Zum Verhältnis von Miliz, Staat und Gesellschaft 31
4.3 Fallauswahl und methodische Vorgehensweise 39
II Paramilitärische Verbände in Kolumbien 45
1. Entstehung und Entwicklung: Von der Aufstandsbekämpfung zur Sicherung der Drogenökonomie 45
1.1 Einleitung 45
1.2 Entstehungskontext des Paramilitarismo 48
2. Milizgewalt und (Un-)Sicherheit durch den AUC 82
2.1 Charakterisierung der Milizgewalt 82
2.2 Dynamiken der Milizgewalt des AUC 88
2.3 Sicherheit durch Milizen? 95
3. Paramilitärisch-kriminelle Konsolidierung und Langzeitwirkungen der Milizgewalt 106
3.1 Die Persistenz von Milizgewalt 106
3.2 Folgen für Staat und Gesellschaft 121
4. Zusammenfassung und Fazit 127
III Peschmerga-Verbände in Kurdistan-Irak 131
1. Entstehung und Entwicklung: Gegen Unterdrücker und Rivalen 131
1.1 Zur Charakterisierung des Phänomens Peschmerga 131
1.2 Politischer Pluralismus: Kurdische Parteien im Überblick 135
1.3 Ursprünge: Gründung der KDP und Entwicklungen bis 1958 139
1.4 Entwicklung der Peschmerga im Irak 142
2. Milizgewalt und (Un-)Sicherheit in der Region Kurdistan ab 1991 179
2.1 Zur Gewalt der Parteimilizen im innerkurdischen Krieg 179
2.2 Dynamiken der Milizgewalt 190
2.3 Sicherheit durch Parteimilizen? 204
3. Persistenz der Milizgewalt und ihre Langzeitwirkungen 217
3.1 Persistenz trotz Transformation: Kontrollstrukturen im Sicherheitsapparat der KRG 217
3.2 Politik und Gewalt im ‘Quasi-Staat’ Kurdistan-Irak 224
4. Zusammenfassung und Fazit 238
IV Vergleichende Auswertung der Fallstudien 243
1. Die Entwicklungspfade von Paramilitärs und Peschmerga 244
2. Milizgewalt, (Un-)Sicherheit und Kontrolle 250
3. Gründe und Folgen der Persistenz von Milizgewalt 257
V Fazit und Ausblick: Wie umgehen mit Milizgewalt? 263
Tabellen 269
Abbildungen 270
Interviews 271
Literatur 274
Despre autor
Ulrich Schneckener ist Professor für Internationale Beziehungen und Friedens- und Konfliktforschung an der Universität Osnabrück und leitete das DFG-Projekt »Security Governance durch Milizen «. Christoph J. König und Sandra Wienand waren bis 2017 in dem DFG-Projekt beschäftigt.