Schwullesbische Emanzipationsbewegungen haben in ihren Anfangsjahren die Identitätszuschreibungen durch Wissenschaft und Common Sense aufgegriffen und in ihrem Sinn positiv gewendet. Dieser selbstbewusste Akt kann sich jedoch als Falle erweisen, indem er solche Ausgrenzungen bestätigt und selbst andere Personengruppen ausgrenzt.
In diesem Band geht es um einen Begriff von Emanzipation, der mehr bedeutet als das Nebeneinander abgezirkelter Identitäten: um die subversiven Möglichkeiten queerer Lebensentwürfe zwischen den Geschlechtern und um Sexualitäten, die Vielfalt und Durchlässigkeit als ständige Aufgabe und Möglichkeit begreifen.
Cuprins
Robin Bauer: Spielplätze und neue Territorien – Das Erfinden von alternativen Geschlechtsidentitäten durch queere Communitys am Beispiel von BDSM-Praktiken
Manuela Kay: Der Queer-Nebel. Warum heute niemand mehr schwul oder lesbisch sein will
Andreas Kraß: Der Sündenbockmechanismus. Was die Queer Theory von René Girard lernen kann (und andersrum): Eine queere Deutung des Märchens Die kleine Meerjungfrau
Uta Schirmer: Jenseits von lesbisch und schwul – oder mit und gegen? Von lesbischen Transmännern, schwulen Drag Kings und anderen Geschlechtern
u.a.