Emotionen spielen in der Weiterbildung eine zentrale Rolle. Erwachsenen- und Weiterbildende investieren viel Beziehungsarbeit, um die Lernenden im Lernprozess optimal zu unterstützen. Die vollständig aktualisierte Ausgabe des Standardwerks analysiert den Einfluss von Emotionen auf den Bildungsprozess und stellt den Forschungsstand vor.
Zentrales Thema des Bandes ist die Annahme, dass die Entwicklung von Kompetenzen eng mit ausdifferenzierten Emotionen verbunden ist. Die Autorin analysiert das Thema aus psychologischer, neurobiologischer und erziehungswissenschaftlicher Perspektive mit Blick auf die Nachbardisziplinen. Neu ist ein umfangreiches Kapitel zu emotionalen Einflussgrößen im Prozess des gesellschaftlich, politisch-emotionalen Lernens, das auf die Themen Ressentiments, Vorurteile und Stereotype eingeht.
Cuprins
Inhalt
Vorwort der Herausgeber
Vorworte der Autorin
1 Einleitung
2 Bildung und Emotionen – ein ausgeblendeter Aspekt der Erziehungswissenschaften
2.1 Unsicherheiten mit dem Bildungsbegriff
2.2 Der Bildungsbegriff als politische Größe
2.3 Der Bildungsbegriff zwischen Verstand und Gefühl
2.4 Die Verbindung von Bildung und Emotionen mit der Genderperspektive
2.5 Berücksichtigung der Emotionalität in aktuellen bildungstheoretischen Reflexionen
2.6 Der Bildungsbegriff in der Erwachsenenbildung
2.7 Zusammenfassung
3 Aspekte einer Psychologie und Neurobiologie der Emotionen
3.1 Struktur der Emotionen
3.2 Bedeutung von Freude und Angst für Bildungsprozesse
3.2.1 Das Beispiel Freude
3.2.2 Das Beispiel Angst – Furcht
3.3 Emotionen und Kognitionen im Zusammenspiel – neurobiologische Befunde
3.3.1 Der Ort der Emotionen
3.3.2 Gedächtnis und Emotionen
3.3.3 Bewerten und Entscheiden
4 Das Erlernen und Ausdifferenzieren von Emotionalität – grundlagentheoretische Überlegungen
4.1 Intraindividuelle pädagogische Relevanz von Emotionen – Folgen der Sozialisation
4.1.1 Emotionale Schemata und lernrelevante Modi im Prozess der Sozialisation
4.1.2 Emotionale Kompetenzen, Beziehungsfähigkeit
4.2 Interindividuelle Anregungen für Bildungsprozesse
4.2.1 Lernen als abhängige Dimension von Beziehung – lebensbegleitendes Lernen
4.2.2 Lernen im Modus von Kommunikation – beziehungsgebundene Aushandlungsprozesse
4.2.3 Emotionsmuster – emotionale Krisen als biografische und inhaltliche Lernanlässe
4.2.4 Neue forschungsmethodische Herausforderungen
5 Emotionen als Inhalte von Bildungsprozessen in der Erwachsenenbildung und für die Personalentwick-lung
5.1 Gesellschaftliches, politisch-emotionales Lernen
5.1.1 Emotionsschemata als Dokumente gesellschaftlicher Veränderungsprozesse
5.1.2 Themengebundene Emotionalität
5.1.2.1 Vorurteile und Stereotype: Komplexe Entwicklungsverläufe
5.1.3 Lernfähige Offenheit: Nicht-hierarchische Beziehungsfähigkeit
5.2 Psychosoziales Lernen als Bildungsinhalt
5.2.1 Regelung von Gefühlen für die Arbeitswelt
5.2.2 Emotionale Kompetenz für Dienstleistungsberufe
6 Erwachsenenpädagogische Anschlussforschung (Exemplarische Einstiege)
6.1 Emotionstheoretische Grundlagen des Entscheidungsverhaltens – Auswirkungen für pädagogische Bera-tungskompetenz
6.1.1 Das Beispiel Weiterbildungsberatung
6.1.2 Empirische Einlassungen zum Entscheidungsverhalten
6.2 Relationale Didaktik – Thesen einer Didaktik der Beziehungsfähigkeit für lebenslanges Lernen
6.2.1 Relationalität – Beziehungen in Lehr-/Lernkonstellationen
6.2.2 Relationalität als konstitutiv für Atmosphären als Teil eines leiblich-kommunikativen Austausches
6.2.3 Emotionen als Transporteur für Bewertungen und Entscheidungen
6.2.4 Verbindung kognitiver und emotionaler Prozesse
6.3 Raum zur Realisierung von Lehr-/Lernbeziehungen, sozialer Situation und Lernatmosphäre
7 Literatur
8 Anhang
Despre autor
Prof. Dr. Wiltrud Gieseke ist Professorin für Erwachsenenpädagogik an der Humboldt-Universität Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Programm- und Professionsforschung in der Erwachsenenbildung.