Wenn wir durstig sind, drehen wir einfach den Wasserhahn auf und vergessen dabei leicht, dass das nicht selbstverständlich ist – Hunderte Millionen Menschen haben kein sauberes Trinkwasser und keine ordentliche Abwasserentsorgung.
Der Einfluss des Menschen auf Land, Ozeane und das Klima gefährdet unsere Zukunft. In einer Welt der sofortigen Bedürfnisbefriedigung können wir unsere natürlichen Ressourcen nur schonen, wenn wir langfristig denken und handeln. Das ist heute wichtiger denn je. Der preisgekrönte französische Fotograf und Umweltschützer Yann Arthus-Bertrand erinnert uns daran, wie wertvoll Wasser ist und dass wir neue Wege gehen müssen, um die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zu schützen. Dies ist der Auftakt einer Reihe von Essays mit dem Titel ‘Big Ideas’. Auf Einladung der Europäischen Investitionsbank haben internationale Vordenkerinnen und Vordenker über die drängendsten Themen unserer Zeit geschrieben. Ihre Essays zeigen uns: Wir müssen umdenken, wenn wir die Umwelt schützen, die Chancengleichheit fördern und das Leben der Menschen weltweit verbessern wollen.
Despre autor
Yann Arthus-Bertrand, Jahrgang 1946, entdeckte sehr früh seine Liebe zu Tieren und zur Natur. Bald schon benutzte er neben Stift und Papier auch eine Kamera, um seine Beobachtungen festzuhalten.
Die erste Umweltkonferenz in Rio im Jahr 1992 brachte ihn auf die Idee, eine fotografische Bestandsaufnahme der Erde und ihrer Bewohner in Angriff zu nehmen. ‘Die Erde von oben’ wurde mit mehr als drei Millionen verkauften Exemplaren ein internationaler Erfolg. Über 200 Millionen Menschen in mehr als hundert Ländern besuchten die Freiluftausstellung der Fotos.
Um sich noch stärker für den Umweltschutz zu engagieren, gründete er die Stiftung Good Planet. Seit 2005 widmet sich diese gemeinnützige Organisation der Sensibilisierung für den Umweltschutz und der Bekämpfung des Klimawandels.
Als Anerkennung für seinen Einsatz wurde er 2009 zum Sonderbotschafter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ernannt. Im selben Jahr entstand sein erster Dokumentarfilm in Spielfilmlänge: HOME. Der Film zeigt den Zustand unseres Planeten und wurde von mehr als 600 Millionen Menschen gesehen.
Im Jahr 2011 drehte er gemeinsam mit Michael Pitiot den Film PLANET OCEAN, der im Juni 2012 auf der Rio+20-Konferenz während des UN-Umweltgipfels erstmals gezeigt wurde.
2015 wurde sein Film HUMAN bei den Filmfestspielen in Venedig und gleichzeitig in der Vollversammlung der Vereinten Nationen in Anwesenheit von Ban Ki-Moon uraufgeführt. Die im Film interviewten Menschen erzählen Geschichten von Liebe und Glück, aber auch von Hass und Gewalt. Der Film konfrontiert uns mit dem Leben anderer und regt uns an, über uns selbst nachzudenken. Yann Arthus-Bertrand appelliert darin an unser kollektives Mitgefühl und unsere Verantwortung.
Im selben Jahr zeigte er zur UN-Klimakonferenz 2015 in Paris den Film TERRA, in dem er den vielfältigen Formen des Lebens nachspürt.
Derzeit widmet sich Yann Arthus-Bertrand einem neuen großen Projekt, seinem Film WOMAN.