Die Jugendgeschichte des 20. Jahrhunderts ist ganz wesentlich eine Geschichte der Bilder. Ob man an den Aufbruch der Wandervögel denkt, an die Hitlerjugend und ihre Instrumentalisierung für das NS-Regime oder an die Halbstarken der 1950er Jahre – immer sind visuelle Überlieferungen prägend. Diese sind niemals einfach Abbildungen von Realität, sondern transportieren Deutungsabsichten, dienen sozialer Selbstvergewisserung und historischer Sinnstiftung. Die Autorinnen und Autoren fragen, wie sich Jugendbewegungen des 20. Jahrhunderts visuell selbst inszenierten, wie sie von außen dargestellt wurden, welche Bedeutung Fotografien, Filme und andere Visualisierungen für die Stiftung und Tradierung jugendbewegter Identitäten besaßen und welche Aussagekraft visuellen Quellen für die Erforschung der Geschichte der Jugend heute zukommt.
Об авторе
Dr. Malte Lorenzen studierte Deutsche Philologie und Philosophie in Göttingen und Wien. Neben Projekten in der historischen Jugendbildung und in der Ausstellungsorganisation publizierte er Aufsätze zur Rezeptionsgeschichte und zur Kunst der Lebensreformbewegung.