Das Guillotinieren im Nachgang der Französischen Revolution, die Gesellschaftsjagd oder sexuelle Gewalt während des Genozids in Ruanda – all dies sind Gewaltkontexte, die praxeologisch erschlossen werden können. Die Texte des Bandes eröffnen Perspektiven auf räumliche Anordnungen, Artefakte oder bestimmte Handlungsimpulse im Zusammenhang mit Gewalt. Indem so eher Praktiken, also routinisierte Abläufe, die von Menschen ausgeführt, individuell angeeignet und durchaus auch modifiziert werden, in den Fokus rücken, werden die Reichweiten und somit auch Grenzen einer praxeologischen Gewaltforschung erkundet. Auf diesem Wege zeigt sich die Alltäglichkeit des vermeintlich Außergewöhnlichen, die Normalität in der Zufügung von Beschädigungen.
Mit Beiträgen von Helena Gellert, Karla Groth, Christian Gudehus, Verena Muckermann, Johanna Mues, Isabelle Sarther und Lena Spickermann
Содержание
Gewaltpraktiken – eine Einführung
Christian Gudehus
Kulturvandalismus im Rahmen von Terror
Helena Gellert
(Gesellschafts-)Jagd in Deutschland
Karla Groth
Sexuelle Gewalt im Kontext des Völkermords in Ruanda
Verena Muckermann
Das Guillotinieren während der Terreur
Johanna Mues
Raubtierdressur im Zirkus
Isabelle Sarther
Racial Profiling als fester Bestandteil polizeilicher Routine!?
Lena Spickermann