»Provinzerzählen« hat medienübergreifend Konjunktur. Dörflich geprägte Regionen erscheinen dabei zunehmend als Orte der Aushandlung von Fragen nach einem guten Leben jenseits des kaum noch finanzierbaren Lebens in den Städten — trotz der massiven Probleme, mit denen viele rurale Landschaften zu kämpfen haben. Am Beispiel der Uckermark — sowohl Sehnsuchtsort vieler Stadtflüchtiger als auch abgehängter Wirtschaftsraum — zeigen Christian Hißnauer und Claudia Stockinger, wie die Provinz intermedial zu einem Ort des guten Lebens gemacht wird. Das hier erstmals ausführlich vorgestellte allgemeine Modell medialer Raumproduktion führt Ansätze der sozialkonstruktivistischen Raumproduktion, der medialen Sinnerzeugung und der Philosophie des guten Lebens zusammen.
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Christian Hißnauer (Dr. phil.), geb. 1973, ist seit 2017 Mitarbeiter an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2021 leitet er zusammen mit Claudia Stockinger das Teilprojekt »Populäre Narrative des guten Lebens. Wechselverhältnisse von Medizin und Zeitlichkeit im deutschen Fernsehen« der DFG-Forschungsgruppe »Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens«. Seine Schwerpunkte sind u.a. Fernsehdokumentarismus, bundesdeutsche Fernsehgeschichte, Serien- und Serialitätsforschung sowie mediale Raumproduktion.
Claudia Stockinger (Prof. Dr. phil.), geb. 1970, lehrt seit 2002 als Professorin für Deutsche Philologie (Neuere deutsche Literatur), zunächst an der Georg-August Universität Göttingen, seit 2017 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2021 leitet sie zusammen mit Christian Hißnauer das Teilprojekt »Populäre Narrative des guten Lebens. Wechselverhältnisse von Medizin und Zeitlichkeit im deutschen Fernsehen« der DFG-Forschungsgruppe »Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens«. Ihre Schwerpunkte sind u.a. deutsche Medien- und Populärkultur sowie deutsche Literatur- und Kulturgeschichte des 17.-21. Jahrhunderts.