Die Systemtheorie erhebt den Anspruch, universell zu sein. Niklas Luhmann selbst nannte sie eine »Supertheorie«, die immer mehr Anhänger dort gewinnt, wo wissenschaftliche Objekte als Systeme untersucht werden. Der Band vermittelt einen Eindruck davon, in welchen (vor allem geisteswissenschaftlichen) Fachbereichen produktive Synergien bei der systemtheoretischen Bearbeitung der facheigenen Gegenstände entstehen. Niklas Luhmann wird zunächst als Kenner der Philosophie und ihrer Entwicklung eingeordnet. Es folgen Beiträge aus Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Literaturwissenschaft, die anhand ihrer spezifischen Gegenstände auf theoretische Probleme mit der Systemtheorie eingehen und systemtheoretisch inspirierte Analysemethoden vorstellen. Aus der Sicht der Textlinguistik werden system-theoretisch motivierte Beschreibungsmethoden ausgeweitet. Es ergeben sich Fragen nach der Kompatibilität mit linguistischen Diskursanalysen nach Foucault. Geisteswissenschaftliche Perspektiven ergänzend wird aus naturwissenschaftlicher Sicht die Entwicklung der Geographie hin zu einer raumbezogenen Informations- und Organisationswissenschaft gezeichnet.
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Prof. Dr. Christina Gansel lehrt am Institut für Deutsche Philologie der Universität Greifswald.