Essen ist nicht nur eine physiologische Notwendigkeit für alle Lebewesen, sondern integriert zudem fast alle Bereiche des sozialen und kulturellen Verstehens, Deutens und Handelns: Es ist anthropologische Konstante — und doch zugleich kulturell, sozial, ökonomisch, sogar politisch und nicht selten erotisch konnotiert.
Essen (und damit auch Geschmack, Sitten, aber auch Magie und Ritual) bestimmt Prozesse der Inklusion und Exklusion, markiert Identität und überschreitet zugleich geographische, soziale und ethnische Grenzen. Die Beiträge des Heftes zeigen: Im Kontext der Globalisierung ist »Essen« seit einigen Jahren ein Feld genuin kulturwissenschaftlicher Forschung geworden, das auch ökologische Ansätze, kritische Positionen und politische Stimmen mit einschließt.
Об авторе
Dorothee Kimmich ist Professorin für Neue Deutsche Literaturwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Literaturtheorie, Philosophie und Literatur sowie die Literatur der klassischen Moderne.
Schamma Schahadat (Prof. Dr.), geb. 1961, lehrt slavische Literaturwissenschaft am Slavischen Seminar der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und leitet das EU-Projekt »Trans Star Europa«.