In den im vorliegenden Band versammelten Forschungsmanuskripten erhält Husserls in der Krisis-Abhandlung skizziertes Projekt einer Wissenschaft von der Lebenswelt die Gestalt ausführender Arbeit. In detaillierten deskriptiven Analysen werden wesentliche Dimensionen und Strukturen der Lebenswelt zur Sprache gebracht sowie die sinnbildenden aktiven und passiven Leistungen untersucht, in denen sich das Sinngebilde einer jeweils geltenden Lebenswelt als Totalerwerb einzelsubjektiver und intersubjektiver Erfahrung und Praxis konstituiert. Schwerpunkte von Husserls Analysen sind die Horizontstruktur der Welterfahrung, die Vorgegebenheit als primäre Gegebenheitsweise der Lebenswelt, ihre Orientierungsstruktur, die Lebenswelt als personale Welt der Praxis, Struktur und Genesis der Weltapperzeption, die eigentümliche Apodiktizität des Seins der Welt, die Bedeutung der Normalität für die Konstitution einer intersubjektiven Welt sowie das Verhältnis der vielen subjektiv-relativen Umwelten zu der einen als an sich seiend vermeinten Welt.
Mit seinen zahlreichen aus zwei Jahrzehnten stammenden, nach sachlichen Gesichtspunkten angeordneten Texten bietet der vorliegende Band eine notwendige Ergänzung zu den überwiegend programmatischen und methodologischen Äußerungen Husserls zur Lebenswelt in der Krisis-Abhandlung (Husserliana VI) und zu dem auf diese Abhandlung bezogenen, werkgeschichtlich orientierten Ergänzungsband (Husserliana XXIX).
Содержание
Die vorgegebenheit der welt und vorgegebener weltbestände.- Die horizontstruktur der welterfahrung und der erfahrung von realem in der welt.- Orientierungsstrukturen der lebenswelt und die grundstrukturen lebensweltlicher situativität.- Die apodiktizität der welt und die apodiktischen weltbestände „mein leib“ und „ich dieser mensch“.- Die realitätenstruktur der lebenswelt – natur als abstrakte kernschicht der welt.- Die lebenswelt als personale welt der praxis und welt der von praktischen zielen begrenzten endlichen erkenntnisinteressen.- Die welt als erwerb. struktur und genesis der weltapperzeption und der apperzeptionen von weltlich seiendem.- Allgemeine aspekte der zeitlichen konstitution der lebenswelt und der aspekt ihrer konstitution in periodizitäten.- Leiberfahrung als notwendiges moment der welterfahrung. normalität der leiblichkeit und normalität überhaupt in ihrer weltkonstitutiven funktion.- viele umwelten und die eine wahre welt. die relativität lebensweltlicher wahrheit und das an-sich-sein der welt.