Wirtschaft und Ethik haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun: Das wirtschaftliche Handeln zielt auf Rendite ab, das ethische Handeln hingegen auf die moralische Pflicht oder die Vorstellung eines guten Lebens. Die Wirtschaftsethik hat dieser Entgegensetzung mit verschiedenen Argumentationen widersprochen. Ein Strang der Debatte betont, dass ökonomisches Kalkül nicht in Widerspruch mit ethischen Ansprüchen gerät, sondern zumindest langfristiges Wirtschaften immer schon ethisch ist. Andere Ansätze plädieren hingegen dafür, durch sanktionsmächtige Anreizsysteme die Sphäre der Wirtschaft zu zivilisieren und so Wirtschaft und Ethik von außen zu versöhnen. Die Einführung stellt diese Debatten anschaulich dar und legt den Schwerpunkt auf die genuin philosophischen Fragen, die sich in der Diskussion unvermeidlich stellen.
Содержание
Inhalt:
1. Wirtschaft und Ethik
1.1 Wirtschaft soll ethisch werden
1.2 Ethik soll ökonomisch werden
1.3 Gegenstandsbereiche
1.4 Wirtschaftsphilosophie
1.5 Zum Aufbau des Buchs
2. Was ist Wirtschaft?
2.1 Antike Interpretationen wirtschaftlicher Prozesse
2.2 Frühes Christentum und Mittelalter
2.3 Liberalismus und ökonomische »Klassik«
2.4 Nach der »Klassik«: Worauf antwortet die Wirtschaftsethik?
3. Drei Paradigmen der Wirtschaftsethik
3.1 Integrative Wirtschaftsethik (Peter Ulrich)
3.2 Wirtschaftsethik als Institutionenökonomie (Karl Homann)
3.3 Theorie des Wertemanagements (Josef Wieland)
4. Wirtschaft und Demokratie
4.1 Das Subjekt des ökonomischen Handelns: Konsumenten als Wirtschaftsbürger
4.2 Die ökonomische Ethik der Politik: Staaten als Unternehmer
4.3 Governance und Gouvernementalität: Die kulturelle Macht der Unternehmen
5. Wirtschaftsethik als kritische Reflexion unserer Kategorien
5.1 Wachstum, Wohlstand, Glück
5.2 Arbeit, Leistung und Erfolg
6. Ausblick: Ethos des Marktes oder Moralisierung der Märkte
6.1 Ethik und Wirtschaft – Wer kolonisiert hier wen?
6.2 Wirtschaft und Sinn
Anhang: Anmerkungen; Literatur; Über den Autor
Об авторе
Felix Heidenreich ist wissenschaftlicher Koordinator am Internationalen Zentrum für Kultur und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart und lehrt im Fachbereich Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung.