Einführung in die fallbearbeitende Sozialarbeitsprofession und ihre Impulse für die sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung
Im Mittelpunkt des dritten Bands dieser Reihe steht die professionelle Arbeitslogik der Sozialen Arbeit, die der Autor in der Fallanalyse und Fallarbeit verankert sieht. Anhand zahlreicher empirischer Beispiele wird diese Perspektive ausformuliert.
Der Band deckt Kernprobleme beruflicher Anforderungen der Sozialen Arbeit und die professionellen Handlungsmittel ihrer Bearbeitung auf. Reflexionsfragen ermöglichen den Leser*innen eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Text.
Dieses Buch bietet eine anschauliche Darstellung der fallbearbeitenden Sozialarbeitsprofession und regt durch seine aufbereitenden Texte die Leserschaft zur intensiven Reflexion an.
Содержание
Vorwort 9
1 Vorbemerkung 13
2 Die komplexe Mehrebenen-Fallanalyse Mary Richmonds, die nur spärliche Fallanalyse-Tradition in der Soziologie
und eine generelle Vorüberlegung zu Arten von Fällen 24
3 Die Professions- und Wissenschaftsarchitektur der Sozialarbeit 39
3.1 Die Professionsmerkmale der Sozialarbeit 41
3.2 Die Wissenschaftsfundierung des professionellen Sozialarbeitshandelns 43
3.3 Die zentrale Arbeitsbogen-Form der Sozialarbeit und die dieser innewohnenden Erkenntnisimpulse: die Fallarbeit 47
3.4 Orientierende Literatur zum enormen Erkenntnisimpuls der Fallarbeits-Arbeitsbogenform in Sozialarbeit und Sozialpädagogik 69
4 Die Professions- und Wissenschaftsarchitektur der Medizin als „stolzer Profession“ im Vergleich zur „bescheidenen
Profession“ der Sozialarbeit und die Frage einer integralen Sozialarbeitswissenschaft 92
4.1 Die Professions- und Wissenschaftsarchitektur der Medizin 92
4.2 Die Figuration der Sozialen Welt als erkenntnis- generierendes Kerngerüst der Professionen der Medizin und der Sozialen Arbeit 99
4.3 Versuche zur Entwicklung einer „Sozialarbeitswissenschaft“ bzw. auch „Sozialpädagogik-Wissenschaft“ als orientierendes
Arenazentrum einer integralen Professionstheorie der Sozialen Arbeit – und die entsprechenden Theorieansätze 107
4.4 Der Innovationsimpuls der Sozialweltfiguration für Profession und professionsbezogene Forschung 120
5 Biographieanalyse als Fallanalyse par excellence innerhalb der Sozialarbeit 125
5.1 Die biographische Gesamtformung als Aufdeckung der Gesamtgestalt einer Fallstruktur: Die biographische
Gesamtformung des Bernd Funke und ihre zentralen Merkmale 125
5.2 Prozessstrukturen des Lebensablaufs 131
5.2.1 Ein lebensgeschichtliches Beispiel für die vier grundlegenden Formen biographischer Prozessstrukturen: Zofia Pajak 132
5.2.2 Die Verknüpfungen der vier generellen Prozessstruktur- Formen zur biographischen Gesamtformung 137
5.2.3 Die für die Sozialarbeitsprofession besonders ins Auge stechende biographische Prozessstruktur-Form der Erleidensverlaufskurve 139
5.3 Erzählanalyse als Grundlage der Biographieanalyse 143
5.4 Biographische Arbeit und biographische Beratung 150
6 Fallanalyse als erkenntnisgenerierendes Verfahren in der Sozialen Arbeit – ein verallgemeinernder Aufriss 164
6.1 Generalisierte Arbeitsschritte und Merkmale der Fallanalyse 166
6.1.1 Erlebnis-Erfahrungsweisen der Problemkonstellation seitens der Betroffenen 167
6.1.2 Erkenntnislogische Strukturmerkmale und Verfahrensnotwendigkeiten der Fallanalyse 174
6.2 Mary Richmonds Dimensionen der Fallarbeit und die Arten der Fallanalyse und Fallarbeit in der sozialen Arbeit 189
6.2.1 Die beiden elementaren binär-kontrastiven Merkmalsdimensionen in Mary Richmonds Version der Sozialen Fallanalyse
und ihre erkenntnisgenerierende Funktion zur Bestimmung und Einordnung wesentlicher Aktivitäten und Typen der sozialen Fallarbeit 194
6.2.2 Mary Richmonds implizite Vierfeldertafel der sozialen Fallarbeit 199
6.2.3 Die Relevanz der sozialen Fallanalyse in dominant andersartigen Feldern der sozialen Arbeit 203
7 Fallanalyse und sozialarbeiterische Beratungsarbeit 212
7.1 Ablaufschritte erkenntnisgenerierender Beratungsverfahren (nach Kallmeyer 2000) 223
7.2 Gelingensbedingungen und Erkenntnismechanismen des Beratungshandlungsschemas 227
8 Die realen Arbeitsbedingungen der Sozialen Arbeit und die Paradoxien des professionellen Handelns 241
8.1 Die Bedeutung des Paradoxienphänomens im Rahmen sozialer Arbeit 244
8.2 Arten von Paradoxien des professionellen Handelns sowie das schleichende, aber systematische, Nacheinander-Auftreten
unterschiedlicher Paradoxien, ihre erschwerenden – z. T. auch rückwirkenden – Wechselwirkungen aufeinander und die
allmählich immer unüberschaubarer werdende Massierung der Paradoxien im Fortschreiten des professionellen Arbeitsbogens 247
8.3 Theoretischer, entstehungsgeschichtlicher und/oder gegenwärtiger Diskussionskontext der Paradoxienproblematik 258
8.4 Paradoxien und die Alltagswissensbasis der Paradoxienproblematik des professionellen Handelns 265
9 Professionspolitische Überlegungen zur bescheidenen Profession der Sozialen Arbeit 269
9.1 Kommunikativer Klienten- bzw. Patientenbezug und die Falleinbringung mittels der alltagssprachlichen
Kommunikationsschemata der Sachverhaltsdarstellung 276
9.2 Professionelle Typisierungen – oder allgemeiner gesagt: „Zuschreibungen“ – in den Professionen der Medizin und der Sozialarbeit 281
9.3 Zuschreibungs- bzw. Typisierungsfehler in der Medizin 284
9.4 Metareflexive Klärungsverfahren in der Sozialarbeit, die zu Zweifel, Selbstzweifel, Bescheidenheit und Selbstkritik anregen,
und das quasiliterarische Wissen um die Perspektivenbeschränktheit der Wahrnehmung sowohl bei den Klienten als auch bei den
Berufsakteuren 287
9.5 Der Pluralismus der Wissenschaftsfundierung der Sozialarbeitsprofession und die Notwendigkeit von Professional Schools
für Studium und Weiterbildung sowie für professionalistische Diskurs-und Reflexionsarenen und für Forschung 294
9.6 Erkenntnispotential und Gefahren der heutigen praxeologischen Kunstlehre der Sozialen Arbeit und einer sich zukünftig
entfaltenden professionell-praxeologischen Spezialhandlungswissenschaft der Sozialarbeit 300
9.7 Das kreative Anregungspotential von tiefgehenden Sozialarbeits-Fragestellungen für die sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung 303
9.8 Die Wichtigkeit der Anerkennung der Sozialarbeitsforscherinnen und ihrer empirischen Untersuchungen in den jeweiligen
sozialwissenschaftlichen Fundierungsdisziplinen 307
9.9 Der Fallstudienmangel in der Soziologie und die quasisozialarbeiterische Qualität soziologischer Fallstudien
am Beispiel der Buffalo-Creek-Studie von Kai Erikson 308
9.10 Fallvergleichende qualitativ-rekonstruktive Studien von Sozialarbeitsforscherinnen und -forschern und ihr Erkenntnisgewinn 313
9.11 Schlusseinschätzung: der Gewinn genuiner Sozialarbeitsforschung und sozialarbeits-kongenialer Untersuchungen für
die sozialwissenschaftlichen Fundierungsdisziplinen, für die transdisziplinäre sozialwissenschaftliche Grundlagentheorie und
für die praxeologischen Spezialdisziplinen in verschiedensten professionellen Handlungsfeldern 318
10 Nachbemerkung 323
11 Literatur 328
Об авторе
Prof. Dr. Fritz Schütze, Professor für Allgemeine Soziologie/Mikrosoziologie ist emeritiert. Er lehrte am Institut für Gesellschaftswissenschaften, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.