Über 600.000 Italienern wurden zwischen 1943 und 1945 vom NS-Regime gefangen gehalten und zu Zwangsarbeit verurteilt. Es handelte sich bei ihnen um ehemalige königlich-faschistische Soldaten, die bis zum Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten vom 8. September 1943 Seite an Seite mit deutschen Soldaten gekämpft hatten. Für Hitler und den Großteil der deutschen Bevölkerung galten sie daher als ‚Verräter’, die für den Abfall der Regierung vom Bündnis der sogenannten Achse Rom-Berlin zu büßen hatten. Zeugnisse der Gefangenschaft lässt die italienischen Militärinternierten zu Wort kommen, deren Schicksal nach 1945 in Deutschland und auch in Italien lange Zeit unbeachtet blieb, obwohl sie in besonderer Weise von dem nationalsozialistischen Regime und der vielschichtigen deutsch-italienischen Kriegsvergangenheit betroffen waren.
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Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau