Willy Brandt hat es weit gebracht: Vom unehelichen Sohn aus dem Lübecker Arbeitermilieu bis zum Vorsitzenden der SPD und Chef der Sozialistischen Internationale, vom NS-Verfolgten und Ausgebürgerten zum Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger. Er war Liebhaber und Genussmensch, dreifacher Ehemann und vierfacher Vater, rastlos Reisender und Autor zahlloser Artikel und Bücher, ein Mann mit vielen Freundschaften, aber ohne Freunde, gesellig, aber einsam – ein Mensch voller Widersprüche. Dieser epochalen Biographie gelingt es, das vielschichtige Wesen des Mannes zu entschlüsseln und ihn uns nicht nur als Politiker, sondern vor allem als Mensch auf neue Weise nahe zu bringen. Der Historiker Gregor Schöllgen ist eine Koryphäe der Brandt-Forschung: Als Mitherausgeber des Nachlasses besaß er auch Zugang zu dessen privaten Papieren, die von ihm mitbetreute »Berliner Ausgabe« (2000–2009) der Schriften Willy Brandts gilt als Meilenstein. Kein Biograph hat so viele bedeutende Weggefährten, Angehörige, Freunde und Antagonisten des großen Politikers persönlich befragt, darunter Egon Bahr, Rut Brandt, Hans-Dietrich Genscher, Helmut Kohl, Johannes Rau, Walter Scheel, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder und Richard von Weizsäcker.
Об авторе
Gregor Schöllgen, Jahrgang 1952, ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Erlangen, wo er das Zentrum für Angewandte Geschichte (ZAG) leitet. Er war Gastprofessor in New York, Oxford und London, ist Mitherausgeber der Akten des Auswärtigen Amtes und des Nachlasses von Willy Brandt. Er schrieb zahlreiche Bücher zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter den Bestseller «Willy Brandt» (2001). Im Berlin Verlag ist von ihm erschienen: «Gustav Schickedanz» (2010).