Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik — Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1, 3, Universität Duisburg-Essen (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten – Themenfeld: Vergleich politischer Systeme, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Wort „Verstaatlichung“ ist mittlerweile auf die Agenda der täglichen Politik gerückt.
Ob es sich dabei, wie in Groß Britannien um die Royal Bank of Scotland, oder in
Deutschland um die Hypo Real Estate Bank handelt — es ist mit einem negativen
Beigeschmack behaftet. Doch was hier kritisch beäugt wird, wird in Venezuela, oder
Bolivien ganz anders betrachtet. Am 15. Februar diesen Jahres ließ der
venezolanische Präsident Hugo Chávez per Volksentscheid die Verfassung ändern,
um unbegrenzt wiedergewählt zu werden. Er brauche die Zeit, um den Sozialismus des
21. Jahrhunderts zu manifestieren — die so genannte Bolivarische Revolution.
Ähnliche Szenen spielen sich derweil in Bolivien ab. Seit Januar 2006 regiert hier der
Kokabauer Evo Morales mit der sozialistischen Bewegung Movimiento al Socialismo.
Schon im Mai desselben Jahres ließ Morales die Erdgasindustrie des Landes
verstaatlichen.
Hugo Chavez benutzt ihn — den Begriff des Sozialismus. Doch bereits im Jahre 1996
entwickelte der deutsche Sozialwissenschaftler Heinz Dieterich das Konzept des
Sozialismus des 21. Jahrhunderts und veröffentlichte dieses 2000 in dem
gleichnamigen Buch.
Hier ergeben sich die Fragen, ob in den lateinamerikanischen Staaten Venezuela und
Bolivien tatsächlich die Rede vom Sozialismus sein kann und ob es eventuell Prallelen
bei der Umsetzung politischer Ziele in beiden Ländern gibt. Der Schwerpunkt der
Betrachtung liegt hier bei Venezuela, da dieses Land durch innenpolitische
Änderungen deutlich in der Presse aufgefallen ist. Der Vergleich mit dem Sozialismus
erfolgt über das bereits angesprochene Konzept Heinz Dietrichs zum Sozialismus des
21. Jahrhunderts. Um zunächst ein Verständnis der beiden Staaten zu erhalten, erfolgt
ein Überblick über die politische und historische Situation der jeweiligen Nationen.
Anschließend wird auf den Begriff der Bolivarischen Revolution eingegangen, mit dem
dann die politischen Entwicklungen und Folgen aktueller Geschehnisse beider
Republiken betrachtet werden. Nachdem auf die Rolle der jeweiligen
Staatspräsidenten Hugo Chávez und Evo Morales eingegangen wurde, erfolgen der
Bezug zum Sozialismus und ein Vergleich des politischen Handelns zwischen
Venezuela und Bolivien.
Die Meinung und Stimmung der Bevölkerung soll in dem Punkt „Politische
Entwicklungen und deren Folgen“ näher betrachtet werden, da diese sicherlich auch
ein elementarer Anlass für politische Ausrichtung beider Staaten ist.[…]
Об авторе
Hendrik Jaeschke, B.A., wurde 1988 in Braunschweig geboren. Sein Studium der Politikwissenschaft schloss er an der Universität Duisburg-Essen im Jahre 2011 erfolgreich ab. Bereits während seines Studiums sammelte der Autor umfassende praktische Erfahrungen in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik und der Luftfahrt. Mittlerweile arbeitet er als Verkehrspilot.