Dieser Sammelband plädiert dafür, Bewertungssoziologie und digitale Soziologie zusammenzudenken. Im Feld der Bewertungssoziologie wird gefragt, wie Dinge oder Handlungen (un)wertvoll werden oder wie es zur (De-)Stabilisierung von Wertordnungen kommt. Diese Perspektive ermöglicht es, digitale Infrastrukturen und ihre Grenzen neu zu betrachten – so sind Bewertungen nicht nur ein konstitutiver Bestandteil von Plattformen wie Airbnb, im Digitalen werden zudem Werte wie Privatheit erschüttert und die politische Debattenkultur verändert. Digitale Technik bringt Bewertungspraktiken mit hervor. Sie leitet und transformiert Bewertungen aber auch, mitunter in radikaler oder intransparenter Form (Stichwort: Fake News). Vor diesem Hintergrund beleuchtet das Buch methodologische Probleme einer digitalen Bewertungssoziologie und erkundet zugleich unterschiedliche Fallbeispiele – von Big Data und öffentlicher Soziologie über den Kampf gegen Filterblasen bis zum Onlinedating.
Содержание
Für eine Bewertungssoziologie des Digitalen.- Für eine reflexive Vergleichspraxis in der Bewertungssoziologie. Pinterest und Whatsapp als Beispiel.- Digitale Bewertungskultur im Tourismus 2.0: Grenzüberschreitung und Normalisierungsdruck.- Valuation an den Grenzen von Datenwelten – konventionentheoretische Perspektiven auf Quantifizierung und Big Data.- Kontroversen bewertbar machen. Über die Methode des „Mapping of Controversies“.- Recommender Systems in der populären Musik. Kritik und Gestaltungsoptionen.- „Ich denke, es ist wichtig zu verstehen, warum die Netzwerkanalyse jetzt populär und besonders interessant für die Forschung geworden ist.“ Im Gespräch mit einem Mathematiker und einem Informatiker.- Perverse Privatheiten. Die Postprivacy-Kontroverse als Labor der Transformation von Privatheit und Subjektivität.- Un/erbetene Beobachtung: Bewertung richtigen Medienhandelns in Zeiten seiner Hyper-Beobachtbarkeit.- Making Radio more elastic. SAVVY Funk – a documenta 14 radio program.- Ausweitung der Paarungszone? Grenzverschiebungen digitalisierter Paarbildung.
Об авторе
Jonathan Kropf und Stefan Laser sind Wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Soziologische Theorie der Universität Kassel.