Sammelband aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Literaturwissenschaft — Vergleichende Literaturwissenschaft, , Sprache: Deutsch, Abstract: Sammelband aus fünf Hausarbeiten zu Friedrich Schillers ‘Die Räuber’.
Die erste Arbeit beschäftigt sich mit den Aspekten des Sturm und Drang in Schillers Werk. Die Epoche des Sturm und Drangs ist jene Periode der deutschen Literatur, die sich zwischen den Jahren 1770 und 1780 einordnen lässt. Zeitgenossen beschreiben sich selbst als Avantgarde, die Genies ihrer Epoche darstellen. Die Literatur ist gesellschaftlich-politisch sensibel.
Die zweite Hausarbeit ist hauptsächlich in zwei Abschnitte gegliedert: Zunächst soll eine Begriffsbestimmung von Masse und das Aufzeigen der libidinösen Konstruktion der Räuberbande im Freud’schen Sinne erfolgen. Zweitens gilt es, die psychoanalytischen Denkansätze auf die Räuber zu beziehen. In diesem Sinne wird zunächst die Massenbildung und Karls Wandel als Hauptmann untersucht, um zuletzt das Verhalten der Räuber als Masse zu analysieren.
Die folgende Arbeit geht der Frage nach, welche anthropologischen Aspekte Schiller in seinem Schauspiel „Die Räuber“ einfließen lässt und wie er diese darstellt. Die These ist, dass Schiller die ihm bekannten anthropologischen Zusammenhänge aus der Abstraktheit einer medizinischen Schrift in eine darstellbare, konkrete Form bringt. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf den Gebrüdern Moor liegen.
Friedrich Schillers Vorrede zum Drama „Die Räuber“ impliziert eine Wandlung der beiden Hauptcharaktere des Werks, den Gebrüdern Moor, von lasterhaften, moralisch zweifelhaften zu als ehrwürdig und moralisch korrekt zu betrachtenden Handlungsweisen hin. Doch findet solch ein Wandel tatsächlich statt? Diese Frage soll am Beispiel des Karl Moor in der vierten Hausarbeit geklärt werden.
Kann es einer Inszenierung nach Art des sogenannten, kritisch konnotierten Begriffs des ‚Regietheaters‘ nicht ebenfalls, vielleicht sogar besser gelingen, in die Gegenwart übersetzt auszudrücken, was dem Stück an Aussagen immanent ist?
Derartige Fragen sollen in der letzten Arbeit anhand einer auszughaften Untersuchung des Stücks „Die Räuber“ von Friedrich Schiller in der Inszenierung Nicolas Stemanns angerissen und beantwortet werden.
Содержание
Julia Kutsche: Aspekte des Sturm und Drangs in Schillers ‘Die Räuber’ (2018)
1. EINFÜHRENDE GEDANKEN
3. DIE RÄUBER-EIN TYPISCHES DRAMA DES STURM UND DRANGS?
3.1. KARL MOOR: DER AFFEKTCHARAKTER DES DRAMAS
3.2. DIE RÄUBER
3.3. DER NATURGEDANKE IM DRAMA
4. ABSCHLIEßENDE GEDANKEN
5. LITERATURVERZEICHNIS
Sitem Kolburan: Eine psychoanalytische Interpretation von Schillers ‘Räuber’ im Freud’schen Sinne (2011)
1. EINLEITUNG
2. DIE MASSENPSYCHOLOGIE UND ICH-ANALYSE
2.1. DER MASSENBEGRIFF BEI FREUD
2.2. DIE LIBIDINÖSE KONSTITUTION EINER MASSE
3. INTERPRETATION
3.1. DIE MASSENBILDUNG DER RÄUBER
3.2. DIE ÜBERHÖHUNG DES FÜHRERS
3.3. DIE RÄUBER ALS MASSE
4. SCHLUSS
5. LITERATURVERZEICHNIS
5.1. PRIMÄRLITERATUR
5.2. SEKUNDÄRLITERATUR
6. ANHANG
Konrad Altmann: Die moralische Wandlung des Karl Moor in Schillers Drama ‘Die Räuber’ (2015)
1. EINLEITUNG
2. MORALISCHE HALTUNGEN IN SZENE 1.2
2.1. VEREITELTE WIEDERKEHR IN DIE VÄTERLICHE ORDNUNG, ABKEHR VON DIESER UND ERSTARKEN DER IDEALE 33
2.2. MORALISCHER UMSCHWUNG DAS GELTENDE RECHT BETREFFEND
3. MORALISCHE HALTUNGEN IN SZENE 2.3
3.1. DEMONSTRATION DER MORALISCHEN ÜBERLEGENHEIT
3.2. KONTRAST ZWISCHEN KARLS MORAL UND DEM RECHT
4. MORALISCHE HALTUNGEN IN SZENE 5.2
4.1. KEINE RÜCKKEHR IN DIE VÄTERLICHE ORDNUNG UND FESTHALTEN AN IDEALEN
4.2. EINKLANG VON MORAL UND RECHT
5. VERGLEICH DER ERGEBNISSE DER ANALYSEN MIT SCHILLERS BEHAUPTUNG IN DER VORREDE
5.1. BEZUG ZUR PATRIARCHALEN ORDNUNG
5.2. BEZUG ZUM RECHT
6. FAZIT UND AUSBLICK
7. LITERATURVERZEICHNIS
Sandra Offermanns: Aspekte der literarischen Anthropologie in Schillers Schauspiel „Die Räuber“ (2011)
1. EINLEITUNG
2. ANTHROPOLOGIE BEI DEN GEBRÜDERN MOOR
2.1. PHYSIOGNOMIE BEI FRANZ UND KARL MOOR
2.2. FRANZ UND KARL MOOR: MACHT DES VERSTANDES UND DER AFFEKTE
2.3. DIE GEBRÜDER MOOR ZWISCHEN TRAUM UND FIEBER GLEICHEM WAHN
3. FAZIT
4. LITERATURVERZEICHNIS
4.1. PRIMÄRLITERATUR
4.2. SEKUNDÄRLITERATUR
Anja Redecker: Regietheater. Der Klassikerfeind? Eine Untersuchung von Friedrich Schillers „Die Räuber“ in der Inszenierung Nicolas Stemanns (2011)
1. EINLEITUNG
2. REGIETHEATER VS. WERKTREUE – GRUNDZÜGE EINES FORTWÄHRENDEN STREITS
2.1. BEDEUTUNG UND ANTAGONISMUS BEIDER POSITIONEN
3. „[D]IE UMGESCHMOLZENEN RÄUBER“? SCHILLERS KLASSIKER IN DER INSZENIERUNG VON NICOLAS STEMANN
3.1. VIER FÜR ALLE, ALLE IN VIEREN – DAS CHORALE QUARTETT
3.2. EIN (UN)GLEICHES BRÜDERPAAR
3.3. „WORTKONZERT“
3.4. EIN- ODER ÜBERGRIFFE? DRAMATURGISCHE ABWEICHUNGEN VOM DRAMA
3.5. IDEAL UND REALITÄT – VERSCHACHTELUNG DER SZENEN 2.3 UND 3.1
3.6. „[D]EM MANN KANN GEHOLFEN WERDEN“? WIE STEMANN KARL MOOR ZUM BRUDERMÖRDER MACHT UND IHM DAS ELYSIUM VERWEHRT
4. REGIETHEATER! WERKTREUE! SPIEGELUNG EINER FEUILLETONDEBATTE IN DER REZEPTION DER
5. FAZIT
6. BIBLIOGRAPHIE
EINZELPUBLIKATIONEN