Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan gerät zum Offenbarungseid. An ihm zeigen sich beispielhaft die Fehlleistungen und Strukturdefizite der deutschen Sicherheitspolitik — ihre Begründungsschwächen und die überzogenen Ansprüche, der geringe Mitteleinsatz und die kurzatmigen Mandate, realitätsblinde Aufträge mit gravierenden Strategie- und Koordinationsmängeln sowie das Missverhältnis zwischen militärischen und zivilen Komponenten.
Klaus Naumann belässt es nicht bei einer Bestandsaufnahme der eklatanten Fehlentwicklungen, er benennt die neuen Anforderungen an die Sicherheitseliten und gibt Anstöße zu einer Neujustierung der sicherheitspolitischen Strukturen.
Содержание
Inhalt
Einleitung — Das afghanische Menetekel
Primat der Politik — Die Strategiefähigkeit der politischen Klasse
Interessen als Kompass? — Einsatzkriterien als Entscheidungsersatz?
Die Multilateralismusfalle
Das Kontroll-Dilemma
Strategischer Dilettantismus
Strategie der Sicherheit — Sicherheit durch Strategie
Primat des Politischen — Die Elitefähigkeit des Militärs
Führungsschwächen im Einsatz
Eine neue Balance
Leiden am Erfolg (I) — Die zivil-militärische Tradition
Die politisch-militärische Selbstblockade
Militärische Elitensozialisation — Am Bedarf vorbei
Tradition als Ressource — Lehrmeister Atomkrieg
Was kommt nach der Funktionselite?
Primat der Staatsbürgerlichkeit — Das Problem der militärischen Obligation
Ein Gebot der Staatsklugheit
Leiden am Erfolg (II) — Was war der ‘wehrhafte Staatsbürger’?
Militärische Obligation und ‘erweiterte’ Sicherheit
Eine neue Erzählung vom Staatsbürger
Nachbemerkung — Eine neue Kunst des Verbindens
Literaturverzeichnis
Об авторе
Klaus Naumann, Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich ‘Die Gesellschaft der Bundesrepublik’ des Hamburger Instituts für Sozialforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Erinnerungspolitik, Nachkriegszeit und Militärgeschichte der alten Bundesrepublik.