Heinrich Mann, geboren 1871 in Lübeck, war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Erzähler und Essayisten des 20. Jahrhunderts. Der ältere Bruder von Thomas Mann zeichnete mit seinem Roman «Professor Unrat» ein satirisches Bild der Verklemmungen und Obsessionen des wilhelminischen Kaiserreichs; berühmt wurde das Werk allerdings erst Jahrzehnte später in der Verfilmung unter dem Titel «Der blaue Engel» mit Marlene Dietrich. Mit dem Roman «Der Untertan» gelang Heinrich Mann ein meisterhaftes Porträt der deutschen Untertanenmentalität. 1933 musste der überzeugte Anhänger der Republik aus Nazi-Deutschland fliehen; er engagierte sich im französischen Exil für die Sache der Hitler-Gegner. 1940 floh er weiter in die USA, konnte aber dort nicht noch einmal Fuß fassen. Heinrich Mann starb 1950 in Kalifornien.
Об авторе
Klaus Schröter, geb. 1931 in Königsberg. Professor der deutschen und vergleichenden Literaturwissenschaft an den Universitäten Columbia, N. Y.C., Stony Brook, N. Y., Amsterdam und Hamburg. Mitarbeit an der Goethe-Bibliographie, Universität Hamburg 1957 ff. Consultant in Germanic Languages and Literature der New Columbia Encyclopedia 1975. Er starb 2017 in Hamburg. Autor u. a. der Monographien über Thomas Mann (rm 50093, NA 50677), Heinrich Mann (rm 50125), Alfred Döblin (rm 50266), Heinrich Böll (rm 50310); des Hermes Handlexikons Johann Wolfgang Goethe (1983, mit Helmut Riege), Goethe «Zum Shakespeare-Tag 1771» (1992, EVA Reden 2), Heinrich und Thomas Mann (1993, EVA Duographien 1).