Die Forschung zu den platonischen Frühdialogen hat vielfach festgestellt, dass der platonische Sokrates eine Rhetorik einsetzt, die auf Aporie, Verunsicherung und Irritation seiner Gesprächspartner zielt. Eine detaillierte Analyse der rhetorischen Strategien, die Verunsicherung induzieren, stellt jedoch bisher ein Desiderat dar. Die Untersuchung nimmt die frühen Dialoge Platons hinsichtlich dieser rhetorischen Strategien, die Verunsicherung auslösen, näher in den Blick. Durch eine eingehende Analyse des Wortfeldes, aber auch verschiedener Formen der Bildersprache wird zuvor erschlossen, wie Irritation und Verunsicherung in den Dialogen ausgedrückt wird. Im Hauptteil, der Analyse ausgewählter Sequenzen, zeigt sich, dass Platon seinen Sokrates bei der Verunsicherung seiner Gesprächspartner ein breites Spektrum an rhetorischen Figuren einsetzen lässt, wie etwa Figuren der Häufung und Wiederholung, den Vergleich, das Beispiel, das Paradox, aber auch Ironie und Suggestion. Damit adressiert der Band neben Altertumswissenschaftlern auch Interessierte der Literaturwissenschaft sowie der rhetorischen Textanalyse.
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Marcel Humar, Freie Universität Berlin.