Flussufer in der Stadt sind attraktive Orte von hohem Aufenthaltswert. Das Gestalten solcher urbanen Flusslandschaften ist vielfältigen Anforderungen unterworfen: Hochwasserschutz, Freiraumgestaltung und Ökologie sind im Regelfall die drei beherrschenden Themen. Diese gilt es in Einklang zu bringen, häufig auf sehr beengtem Raum. Wichtig ist es dabei, den Fluss in seiner Prozesshaftigkeit zu begreifen: Bedingt durch wechselnde Wasserstände, Jahreszeiten und Erosions- sowie Sedimentierungsprozesse, ist der Flussraum kein statisches Gebilde sondern einem steten Wandel unterworfen – die Gestaltung muss flexibel sein und dies berücksichtigen.
Das Buch ist Ergebnis einer mehrjährigen Studie, in der über 50 Projekte aus dem westeuropäischen Raum einer vergleichenden Analyse unterzogen wurden. Aus diesen Analysen entstand ein systematischer Katalog sinnvoller Strategien und innovativer Gestaltungselemente. Dem Gestalter und Planer wird erstmals ein Überblick über das Spektrum der zahlreichen entwurflichen Möglichkeiten gegeben. Der prozessorientierte Ansatz des Buches ist insbesondere dann sehr hilfreich, wenn es um langfristige und nachhaltige Maßnahmen geht. Das Buch besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen, die das parallele Betrachten von systematischem Katalog und Beispielteil erlauben. Die übersichtliche Navigation und ein ausführliches Glossar geben zusätzliche Orientierung, und die außergewöhnliche Gestaltung macht dieses Werk auch visuell ansprechend und lädt zum Blättern und Entdecken ein.
Содержание
((BAND 1))
Vorwort
1 GRUNDLAGEN (I)
Fluss.Raum.entwerfen: Zum Buch (II)
Ziele und Methodik (III)
Inhalte und Projektauswahl (III)
Buchstruktur und Leseanleitung (III)
Planungsvoraussetzungen für urbane Flussräume (II)
Multifunktionalität (III)
Interdisziplinarität (III)
Prozessorientierung (III)
Gewässerräume und ihre Prozesse (II)
Prozesse und ihre Antriebskräfte (III)
Prozesstypen (III)
Temporäre Abflussschwankungen (IV)
Teilprozess 1: Vertikale Wasserstandschwankungen (V)
Teilprozess 2: Horizontale Ausbreitung des Wassers (V)
Morphodynamische Prozesse (IV)
Teilprozess 1: Umlagerungsprozesse (V)
Teilprozess 2: Eigendynamische Laufentwicklung (V)
Gewässerlandschaften als Ausdruck raum-zeitlicher Prozesse (III)
Definition der Flussbegrenzungen (II)
Überflutungsgrenze (III)
Grenze der eigendynamischen Laufentwicklung (III)
Erosion und Sedimentation (III)
2 KATALOG DER MAßNAHMEN (I)
Einführung (II)
Prozessräume (III)
Entwurfsstrategien (III)
Gestaltungsmittel und -maßnahmen (III)
Prozessraum A: Ufermauern und Promenaden (II)
Freiraumnutzung (IV)
Ökologie (IV)
Hochwasserschutz (IV)
A1 Raum linear erweitern (III)
A1.1 Zwischenebenen (IV)
A1.2 Terrassen (IV)
A1.3 große Ufertreppen (IV)
A2 Raum punktuell erweitern (III)
A2.1 flussparallele Zugänge (IV)
A2.2 90-Grad-Zugänge (IV)
A3 temporŠr widerstehen (III)
A3.1 verschließbare Zugänge (IV)
A3.2 Sicht erhalten (IV)
A4 mitgehen (III) ((besser als mitbewegen))
A4.1 schwimmende Stege (IV)
A4.2 schwimmende Inseln (IV)
A4.3 Hausboot bis Badeschiff (IV) Schiffe ? ((unter Hausboot stellt man sich ja kein Café vor))
A5 darŸberstellen (III)
A5.1 Balkone (IV)
A 5.2 Überhang (IV)
A5.3 schwebende Wegeverbindungen (IV)
A6 tolerieren (III)
A 6.1 Unterwassertrittstufen (IV)
A 6.2 Stör- und Trittsteine (IV)
A 6.3 Vorufer (IV)
A6.4 überflutbare Uferwege (IV)
A6.5 überflutbare Stege (IV)
A6.6 Ufermauer überwinden (IV)
A6.7 überflutungstolerantes Mobiliar (IV)
A6.8 überflutungstolerante Bepflanzung (IV)
A6.9 neue Ufermauern (IV)
A7 wahrnehmbar machen (III)
A7.1 Wasserdynamik sichtbar machen (IV)
A7.2 Wasserstände markieren (IV)
A7.3 Kunstobjekte (IV)
Prozessraum B: Flutwände und Deiche
B1 Widerstand differenzieren (III)
B1.1 Deichpark (IV)
B1.2 Bäume auf Deichen (IV)
B1.3 Deichprofil modellieren (IV)
B1.4 Deiche als Wegeverbindungen (IV)
B1.5 Deichtreppen und –promenaden (IV)
B1.6 Superdeiche (IV)
B2 vertikal widerstehen (III)
B2.1 Hochwasserschutzmauern integrieren (IV)
B2.2 Mauerhöhen relativieren (IV)
B3 Widerstand verstŠrken (III)
B3.1 unsichtbar stabilisieren (IV)
B3.2 Glaswände (IV)
B3.3 Erhöhungen umgehen (IV)
B4 Widerstand integrieren (III)
B4.1 Nutzung der historischen Stadtmauer (IV)
B4.2 wasserdichte Fassaden (IV)
B4.3 bestehende Dämme umnutzen (IV)
B5 temporŠr widerstehen (III)
B5.1 freie Elemente (IV)
B5.2 aufsetzbare Elemente (IV)
B5.3 aufklappbare Elemente (IV)
B6 Wasserschwankungen inszenieren (III)
B6.1 sichtbare Hochwasserschutzelemente (IV)
B6.2 Vergleichspunkte schaffen (IV)
B6.3 Glaswände (IV)
Prozessraum C: Überflutungsflächen (II)
C1 Raum erweitern (III)
C1.1 Deichrückverlegung (IV)
C1.2 Bypass (IV)
C1.3 Flutmulde (IV)
C1.4 Vorland abgraben (IV)
C1.5 stehende Gewässer im Vorland (IV)
C1.6 Poldersystem (IV)
C1.7 Rückhaltebecken mit Kammerung (IV)
C2 tolerieren (III)
C2.1 Wegeführung in der Aue (IV)
C2.2 Sport- und Spielanlagen (IV)
C2.3 hochwasserfeste Gebäude (IV)
C2.4 Park in der Aue (IV)
C2.5 Großräumige Naturgebiete (IV)
C2.6 Landwirtschaft (IV)
C2.7 Zelt- und Campingplätze (IV)
C2.8 Veranstaltungsgelände (IV)
C3 ausweichen (III)
C3.1 Vorhersagen und Absperrungen (IV)
C3.2 Warnschilder und Gestaltung (IV)
C3.3 elektronische Warnsysteme (IV)
C4 darüberstellen (III)
C4.1 Warften (IV)
C4.2 Warftprinzip in Gebäuden (IV)
C4.3 Fluchthügel (IV)
C4.4 Pfahlbauten (IV)
C4.5 Sommerdeiche (IV)
C4.6 Fluchtstege (IV)
C4.7 Seilbahn (IV)
C5 mitgehen (III)
C5.1 schwimmende und amphibische Wohnformen (IV)
C5.2 Yachthäfen (IV)
Prozessraum D: Flussbette und Fließräume
D 1 Stršmung lenken (III)
D1.1 Stör- und Trittsteine (IV)
D1.2 Totholz (IV)
D1.3 gesetzte Steinbuhnen (IV)
D1.4 geschüttete Steinbuhnen (IV)
D1.5 Lebendbauweise (IV)
D1.6 überströmte Buhnen (IV)
D1.7 Querriegel (IV)
D2 GewŠsserlauf differenzieren (III)
D2.1 aufweiten (IV)
D2.2 Lauf verlängern (IV)
D2.3 Ufer abflachen (IV)
D3 Morphodynamik initiieren (III)
D3.1 Anlandung durch Strömungsberuhigung (IV)
D3.2 Kolkbildung durch Strömungslenkung (IV)
D3.3 Anlandung in Buchten (IV)
D4 Ufersicherung differenzieren (III)
D4.1 Ufer teilweise entsichern (IV)
D4.2 Lebendverbau (IV)
D4.3 Steinverbau (IV)
D4.4 Sicherung durch Strömungslenkung (IV)
D4.5 Stufen und Treppen (IV)
D4.6 Wege und Terrassen am Wasser (IV)
D4.7 Balkone (IV)
D5 Sohlsicherung differenzieren (III)
D5.1 Fischaufstiegshilfen (IV)
D5.2 Sohl- und Querbauwerke umgestalten (IV)
D5.3 Rampen und Gleiten (IV)
Prozessraum E: Dynamisierte Flusslandschaften (II)
E1 Entwicklungsgrenzen auflšsen (III)
E1.1 Ufersicherung entfernen (IV)
E1.2 Gewässerunterhaltung anpassen (IV)
E 2 Laufentwicklung initiieren (III)
E2.1 Ufer abflachen (IV)
E2.2 Profil differenzieren (IV)
E2.3 Störelemente einbringen (IV)
E2.4 Geschiebehaushalt optimieren (IV)
E2.5 Wasserhaushalt optimieren (IV)
E3 neuen GewŠsserlauf gestalten (III)
E3.1 mäandrierenden Gewässerlauf vorgeben (IV)
E3.2 begradigten Lauf einbeziehen (IV)
E3.3 Gewässerverzweigung anlegen (IV)
E 4 Laufentwicklung begrenzen (III)
E4.1 „schlafende’ Ufersicherung (IV)
E4.2 virtuelle Grenze (IV)
E4.3 punktuelle Sicherungen integrieren (IV)
E5 Prozesse wahrnehmbar machen (III)
E5.1 Inszenierung der alten Gewässerstrukturen (IV)
E5.2 Inszenierung neuer Elemente (IV)
E5.3 eigendynamische Prozesse erleben (IV)
((BAND 2))
3 PROJEKTBEISPIELE (I)
Einführung (II)
Übersichtskarte (III)
Prozessraum A: Städtische Ufer und Promenaden (II)
Elster- und Pleißemühlgraben, Leipzig
Leine, Hannover
Limmat, Zürich (Fabrik am Wasser)
Limmat, Zürich (Wipkinger Park)
Spree, Berlin
Rhone, Lyon
Seine, Choisy le Roi
Wupper, Wuppertal
Prozessraum B: Flutwände und Deiche (II)
Main, Miltenberg
Main, Wörth
Nahe, Bad Kreuznach
Ebro, Zaragoza (Parque del agua)
IJssel, Doesburg
Ijssel, Kampen
Waal, Afferden-Dremel
Waal, Zaltbommel
Prozessraum C: Überflutungsflächen (II)
Bergsche Maas, Waalwijk en Gertudenberg
Besòs, Barcelona
Gallego, Zuera
IJssel, Zwolle
Maas, Maasbommel
Petite Gironde, Le Mans
Rhein, Brühl
Rhein, Mannheim
Seine, Le Pecq
Waal, Gameren
Wupper, Solingen
Prozessraum D: Flussbette und Fließräume (II)
Ahna, Kassel
Alb, Karlsruhe
Birs, Basel
Kandelbach, Ladenburg
Leutschenbach, Zürich
Seille, Metz
Soestbach, Soest
Wiese, Basel
Wiese, Lörrach
Prozessraum E: Dynamisierte Flusslandschaften (II)
Emscher, Ellinghausen und Mengede
Isar, München
Losse, Kassel
Schunter, Braunschweig
Wahlebach Kassel
Werse, Beckum
ANHANG
Glossar
Quellen und weiterführende Literatur
Übersichtslisten
Register
Об авторе
Prof. Dr. Martin Prominski, geboren 1967, Studium der Landschaftsplanung an der TU Berlin. Er war DAAD Stipendiat an der Harvard University und schrieb seine Dissertation zum Thema „Komplexes Landschaftsentwerfen’. Von 2003 bis 2008 war er Juniorprofessor für „Theorie aktueller Landschaftsarchitektur’, seit 2009 Professor für „Entwerfen urbaner Landschaften’ an der Leibniz Universität Hannover.
Prof. Antje Stokman, geboren 1973; Studium der Landschaftsarchitektur an der Universität Hannover und dem Edinburgh College of Art; von 2005 bis 2010 Juniorprofessorin für ‘Ökosystemare Gestaltung und Bewirtschaftung von Fließgewässereinzugsgebieten’ an der Leibniz Universität Hannover; seit 2010 Professorin und Leiterin des Instituts für Landschaftsplanung und Ökologie an der Universität Stuttgart und Partnerin im Büro osp urbanelandschaften in Hamburg.
Daniel Stimberg, geboren 1977, studierte Landschaftsarchitektur an der TU Berlin; seine Diplomarbeit befasste sich mit dem Thema „prozess:formen – prozessuale Entwurfsansätze in der Landschaftsarchitektur’. 2006 Gründungspartner des Büros TH Landschaftsarchitektur in Berlin. Von 2008 bis 2010 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Prozessorientierte Gestaltung urbaner Fließgewässerräume’ an der Leibniz Universität Hannover. Seit 2010 Mitarbeiter bei Häfner/Jiménez Berlin.
Hinnerk Voermanek, Jahrgang 1970, Studium des Bauingenieurwesens (Schwerpunkt Gewässer) an der TU Braunschweig. Seit 2002 als Gründer und Partner im Büro aquaplaner – Ingenieurgesellschaft für Wasserwirtschaft Umwelt Abwasser in Hannover. Von 2008 bis 2010 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Prozessorientierte Gestaltung urbaner Fließgewässerräume’ an der Leibniz Universität Hannover.
Susanne Zeller, Jahrgang 1972, Studium der Landschafts- und Freiraumplanung an der Universität Hannover sowie langjährige Mitarbeit im Landschaftsarchitekturbüro H+N+S Landschapsarchitecten in Utrecht in den Niederlanden mit einem Schwerpunkt auf Wasserprojekten. Von 2008 bis 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Prozessorientierte Gestaltung urbaner Fließgewässerräume’ an der Leibniz Universität Hannover. Seit 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Leibniz Universität Hannover, Fachgebiet Entwerfen urbaner Landschaften sowie freiberufliche Tätigkeit für das Büro osp urbanelandschaften, Hamburg.