Die Erforschung fester Wortverbindungen begann bereits lange vor der Entstehung einer linguistischen Teildisziplin ‘Phraseologie’. Der vorliegende Band würdigt deshalb in einem weitgespannten Bogen vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart die Vor- und Fachgeschichte der germanistischen Phraseologieforschung. Das forschungsgeschichtliche Tableau wird dabei in einem mehrschrittigen Zugriff erschlossen, der die chronologische und disziplinäre Dimension des Themas explizit abbildet, implizit aber auch Bezüge zwischen den verschiedenen Philologien mit erfasst.
Zentrale Etappen der Entwicklung werden am konkreten Beispiel phraseologischer ‘Hotspots’ dokumentiert. Mit der Darstellung des dialogischen Verhältnisses der Phraseologie zu ausgewählten Tangentialdisziplinen (Wortbildung, Syntax etc.) rückt ihre wechselseitige Verflechtung ins Blickfeld. Damit entwerfen die 23 Beiträge, die aus Anlass von Jarmo Korhonens 65. Geburtstag hier versammelt sind, ein differenziertes Bild der Entstehung und Entwicklung der Phraseologieforschung als einer bedeutenden und produktiven Teildisziplin der Germanistik.