Das Werkbuch bündelt die zentralen Ergebnisse des dreijährigen Modellprojekts ‘migrationssensibler Kinderschutz“ und bereitet diese praxisnah auf. Zwar gehören Familien mit Migrationshintergrund seit geraumer Zeit zum Alltag des Jugendamts. Allerdings gibt es bisher kaum Untersuchungen, die sich der Frage nähern, wie sich diese gesellschaftliche Entwicklung auf das Handeln des Allgemeinen Sozialen Dienstes in der Kinderschutzarbeit auswirkt.
Die Ergebnisse des Projekts liefern nun erstmals profunde Daten über die Umsetzung des Kinderschutzauftrags bei Familien mit und ohne Migrationshintergrund und zeigen, an welchen Stellen sich die professionellen Herausforderungen unabhängig von einem Migrationshintergrund gleichen und wo Differenzierungen sowie spezifische Zugänge nötig sind. Von der Verdachtsmeldung, über den Erstkontakt, die Gefährdungseinschätzung bis hin zur Einleitung von Hilfen geben die erhobenen Daten Auskunft über Aspekte, die für die Weiterentwicklung der Kinderschutzarbeit unter migrationssensiblen Gesichtspunkten von Relevanz sind.
Dabei gehen die einzelnen Kapitel auf unterschiedliche Phasen des Kinderschutzes wie den Erstkontakt und das sozialpädagogische Fallverstehen als Grundlage einer Gefährdungseinschätzung ein, ebenso auf den Umgang mit Sprachbarrieren. Es werden spezifische rechtliche Rahmenbedingungen wie das Ausländerrecht thematisiert, die Rolle der Kooperation und Vernetzung sowie die Herausforderung der Interkulturellen Öffnung als Organisationsentwicklungsprozess diskutiert.
Die einzelnen Kapitel sind mit Anregungen und Beispielen versehen, die es den Lesenden ermöglichen, Ideen für die Umsetzung in der Praxis zu entwickeln.
Dieser Titel ist eine Veröffentlichung der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGf H).